Ein Zuhause für Menschen aus aller Welt

Trier · Schon als im Oktober 1966 die ersten jungen Männer in das erste Trierer Studentenwohnheim einzogen, galt im Haus das Motto von der "Einheit in gelebter Vielfalt". Die Aussage von Namensgeber Nikolaus von Kues ist nach wie vor als Leitmotiv der Menschen aus aller Welt, die in dem Haus am Moselufer leben und arbeiten.

 Multikulturelle Freundschaften: Die Studenten feiern das 50-jährige Bestehen des Cusanushauses. Foto: Bistum Trier

Multikulturelle Freundschaften: Die Studenten feiern das 50-jährige Bestehen des Cusanushauses. Foto: Bistum Trier

Foto: (h_st )

Trier. 158 Studenten aus 41 Nationen leben derzeit im Cusanushaus. "Das Schönste hier ist, Menschen aus anderen Nationen kennenzulernen, Zeit mit ihnen zu verbringen und mit anderen Kulturen und Religionen eine internationale Gemeinschaft zu pflegen." So beschreibt Mojde Asadi ihr Lebensgefühl in der "großen internationalen Familie". Seit einem Jahr lebt die 32-jährige Grafikdesign-Studentin aus dem Iran in dem Haus und hat sich mit ihrer Zimmernachbarin aus der Ukraine angefreundet.
Das Cusanushaus stehe für 50 Jahre Willkommenskultur, schreibt Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe in seinem Grußwort in der Festschrift. Dies war auch Intention und Ziel der "Väter des Hauses". Als "Baustelle für Europa" ließ das Katholische Studierendenwerk das Wohnheim errichten, um vor allem Studenten aus den östlichen Beitrittsstaaten der Europäischen Union Unterkunft zu bieten. Multinational und multikulturell zusammengesetzte Wohngruppen, Begegnung, Kennenlernen und gegenseitige Unterstützung bei der Bewältigung des Alltags nennt Prälat Herbert Hoffmann, Vorsitzender des Trägervereins, in seiner Ansprache beim Festakt als Grundlagen der Hausgemeinschaft. Auch zur religiösen Pluralität gebe es keine Alternative, denn: "Wir retten das christliche Abendland nicht, indem wir uns gegenüber anderen Religionen abschotten." An Weitblick, der Fähigkeit, auf Fremde zuzugehen, an Respekt und religiöser Offenheit sowie Solidarität und dem "Ja" zu einem Europa in gelebter Vielfalt seien gegenwärtige und ehemalige Bewohner des Cusanushauses zu erkennen.
Um die wertvolle Arbeit auch künftig gewährleisten zu können, sieht Hoffmann die Notwendigkeit, neue Wege in der Finanzierung zu gehen. Noch sei der Verein zwar ganz gut aufgestellt. Dennoch werde die Gründung eines Freundes- und Fördererkreises überlegt. red

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