Der neue Vorstand des Tierschutzvereins Trier mit seiner Vorsitzenden Anne Wasiak ist satzungsgemäß gewählt. Der Ex-Vorsitzende Leopold Kornberg behauptet hingegen, der neue Vorstand habe seine Posten ergattert, weil er sich im Vorfeld der Wahlen Mehrheiten beschafft und die Spitzenämter in einer Art feindlicher Übernahme an sich gerissen habe. Diese Behauptung diffamiert alle, die den neuen Vorstand wählten, und das war die Mehrheit.

Dieser Vorstand muss nun weg, koste es, was es wolle. Zu diesem Zwecke fordert Leopold Kornberg eine außerordentliche Mitgliederversammlung. Vereinssatzungen legen zur Einberufung als hohe Hürde eine Zweidrittel-Mehrheit fest. Dies ist beim Tierschutzverein reduziert, also leicht zu mobilisieren. Leider vergisst Herr Kornberg auf dem Rückschein seines Schreibens vorzuformulieren, dass Vorstandsneuwahlen gefordert werden; ein juristischer Kardinalfehler. Ob 545 Rückmeldungen mit dieser Formulierung eingegangen wären, darüber darf spekuliert werden. So ist es auch absolut satzungsgemäß, wenn der ordnungsgemäß gewählte Vorstand die Neuwahl nicht auf die Tagesordnung setzt.

Was mich als Nichtmitglied des Vereins stört, ist die damit einhergehende Diffamierungskampagne gegen Anne Wasiak mit teilweise beleidigenden Zügen. Für viele seriöse, ernst zu nehmende Mitglieder des Vereins, die ich kenne, ist Anne Wasiak in keiner Weise umstritten. Sie anerkennen ihre Arbeit und wissen um ihre Fürsorge für die Tiere. Seit sie im Amt ist, ist es noch keinem Tier im Heim schlechter gegangen.

Unverständnis habe ich auch für die Meinung der TV-Redakteurin Christiane Wolff, die undifferenziert die Kornberg'sche Sicht der Dinge widerspiegelt. Es geht hier nicht um eine juristische Haarspalterei, sondern darum, dass ein verdienstvoller Ex-Vorsitzender einen ordnungsgemäß gewählten neuen Vorstand nicht akzeptieren will und mit der Art seines Vorgehens seine eigene Leistung demontiert.

Walter Ludwig, Föhren

TIERSCHUTZ