Tourismus Neue Konzepte, neue Klassiker

Trier · Auch ohne „Marx-Bonus“ blickt die Touristinformation Trier auf ein erfolgreiches Führungsjahr zurück. Bei den mehr als 230 000 Teilnehmern ist ein Trend deutlich zu erkennen.

 Äußerst beliebt bei den Touristen: der Weinrundgang in Trier.

Äußerst beliebt bei den Touristen: der Weinrundgang in Trier.

Foto: Trier Tourismus und Marketing GmbH

(red) Trier als Stadt am Fluss: Im Bereich der Führungen ist das schon heute tagtägliche Realität – zumindest in der Hauptreisesaison. Um knapp 20 Prozent nahmen die Rundgänge und Ausflugsfahrten für Flusskreuzfahrtschiffe im vergangenen Jahr zu und erreichten mit 1737 Führungen ein neues Rekordhoch. Dies wirkte sich auch auf die Sprachenbilanz aus: Da die meisten Führungen für Schiffsgäste auf Englisch durchgeführt werden, stieg der Anteil der englischsprachigen Gruppenführungen im vergangenen Jahr auf gut 26 Prozent (2018: rund 22 Prozent). Fast vier von zehn Führungen finden mittlerweile in einer Fremdsprache statt.

Auch wenn der Marx’sche Mehrwert 2019 keine große Landesausstellung bot: Die Zahlen bei den Stadt-, Museums- und Erlebnisführungen blieben auf einem konstant hohen Niveau. Über 200 000 Menschen nahmen an den Stadt- und Museumsführungen teil, die die Tourist­information Trier für Gruppen und Einzelgäste organisierte. Dabei blieben erneut die Monate Mai bis September am frequentiertesten, auch im Bereich der Erlebnisführungen, bei denen ausgebildete Schauspieler die Porta, das Amphitheater oder die Kaiserthermen in eigens dafür geschriebenen Theaterstücken vorstellen und die Zuschauer interaktiv mit einbeziehen. Im vergangenen Jahr konnte mit „Mythos Gladiator“ auch ein Gladiatorenworkshop erneut ins Programm aufgenommen werden.

Der Erfolg des Erlebnisführungsprogramms: Mit 1 143 Aufführungen und etwa 37 000 Gästen konnten sich die Schauspiel- und Theaterprogramme auf hohem Niveau etablieren. Zum Vergleich: Beim Start der ersten Erlebnisführung 2004 waren es noch 284 Aufführungen. „Mehr als 230 000 Teilnehmer insgesamt zeigen nicht nur, dass wir dem anhaltenden Tourismustrend unterhaltsamer Wissensvermittlung gerecht werden, sondern auch, dass das Interesse an Stadt- und Museumsführungen ungebrochen stark ist“, freut sich Norbert Käthler, Geschäftsführer der Trier Tourismus und Marketing GmbH.

„Individuelle Erlebnisse sind für die heutigen Reisenden extrem wichtig. Dazu gehört bei vielen Gästen, sich die Stadt und ihre Geheimnisse von lokalen Experten erzählen zu lassen.“ Auch Kostümführungen wie der Nachtwächter oder der Toga-Rundgang punkten, ebenso wie spezielle Touren durch das „Unterirdische Trier“ oder der neu entwickelte Weinrundgang „Moselwein trifft Geschichte“.

Wichtig ist für Käthler hierbei die richtige Mischung im Adressatenkreis. „Wir möchten die Stadt nicht nur für unsere Gäste attraktiv machen, sondern auch für die Einheimischen“, stellt er fest. „Viele unserer Spezialführungen richten sich deshalb an interessierte Trierer. Mit ,Trier für Treverer‘ haben wir hierfür sogar ein eigenes Programm aufgelegt, das seit Jahren ein immer größer werdendes Publikum anspricht.“

 Im vergangenen Jahr bot „Trier für Treverer“ 34 Spezialführungen an insgesamt 49 Terminen an. 29 dieser Termine waren ausgebucht. Insgesamt nahmen rund 1200 Teilnehmer teil, die Gesamtauslastung lag bei rund 83 Prozent. Das neue Programm finden Interessierte in Auszügen  auf www.trierfuertreverer.de.

Ein weiterer Trend setzte sich 2019 fort: Die Führungen werden immer internationaler. Nur noch sechs von zehn Führungen fanden im vergangenen Jahr auf Deutsch statt, über 26 Prozent auf Englisch. Direkt dahinter bleibt Französisch die stärkste Fremdsprache bei den Buchungen. Aber auch Finnisch, Japanisch oder Portugiesisch war 2019 zwischen Porta Nigra und Kaiserthermen zu hören.

 Weinrundgang Trier

Weinrundgang Trier

Foto: Trier Tourismus und Marketing GmbH

Auch in diesem Jahr plant die ttm eine Ausweitung ihres Führungsprogramms: Neben einer neuen Kabarettführung wird zeitnah eine „Pub Crawl“-Tour ins Programm aufgenommen. „Die Attraktivität unseres Führungsprogramms lebt von immer neuen Ideen, die ausprobiert werden“, weiß Norbert Käthler.

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