Wenn da nur nicht all die anderen auch gleichzeitig losfahren würden.

Ich höre innerlich schon wieder die Flüche: "Der hat wohl seinen Führerschein im Lotto gewonnen", wenn das Auto vor einem mal wieder langsamer ist.

Ferienzeit ist Stresszeit, weil jeder am liebsten gleich weg will. Weg vom Alltag, raus aus den Terminen, weg vom Arbeitsplatz, weg von der Schule. Dann ist alles und jeder eben zu viel. Ich kann das Genervtsein und Wegwollen gut verstehen. Im Leben braucht es eben Pausenzeit vom Alltag. Und dafür gibt es sogar ein gutes Vorbild: Immerhin hat ja sogar Jesus einmal seine Jünger in den Urlaub geschickt - ihnen war auch alles zu viel, sie hatten nicht einmal mehr Zeit zum Essen und Ausruhen.

Das Bedürfnis nach einer Pause und einmal aus dem Alltag auszuscheren ist doch menschlich. Nur damit es gelingt, bedarf es wohl der inneren Gelassenheit. Dem Loslassen von aller Hektik. Das ist bestimmt leichter gesagt als getan - ich kenne es ja bei mir selbst. Aber ich habe mir vorgenommen, dieses Jahr nicht beim Stress mitzumachen, sondern gelassen zu sein. Ich kann eh nichts daran ändern, dass irgendein Auto vor mir langsamer fahren wird, als es mir lieb ist.

Aber damit es mir leichter fällt, werde ich mir vor dem Urlaub immer mal wieder ein paar ruhige Minuten nehmen und mir sagen: Wenn der Verkehrsfunk mit allen Staumeldungen kommt, dann denke an Gelassenheit. Machen Sie doch mit. Noch ist es ja eine Woche bis zum Ferienbeginn hier. pwr/jöl

Pfarrerin Vanessa Kluge

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