Spielanlage und Soccerhalle bleiben zu

Trier · Im Fall der geschlossenen Soccerhalle und Freizeitanlage Kids In gibt die Stadt Trier erstmals konkrete Mängel bekannt. Styropor-Decken und ungenügende Rettungswege gehören zu den Gründen für die Zwangsschließung.

Trier. Das Bauamt der Stadt Trier und die Feuerwehr machten den Gebäudekomplex mit Fußballhalle und Kinderspielanlage bei der ehemaligen Eislaufbahn in Trier-Euren vergangene Woche wegen "gravierender brandschutz- und bauordnungsrechtlicher Mängel" überraschend dicht (der TV berichtete).
Mehrere Prüfungen vor Ort


Der Schließung sei zunächst eine Prüfung durch die Behörde am 16. März vorausgegangen, erklärt Dieter Jacobs vom Presseamt der Stadt Trier im Gespräch mit dem TV. Da die beanstandeten Mängel bei einer zweiten Begehung am 26. März nicht behoben gewesen seien, hätten die Verantwortlichen bei der Stadtverwaltung die Entscheidung getroffen, die Hallen zu schließen. Jacobs: "Wenn es um Kinder geht, ist man natürlich besonders sensibel."
Laut Jacobs sind Vor-Ort-Prüfungen von Bauamt und Feuerwehr nicht die Regel. Im Fall von Kids In und Soccerhalle sei die Stadt einem Hinweis der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord nachgegangen. Anlass dafür sei der Unfall eines Jungen gewesen, der sich im Kids In den Arm gebrochen habe. Die Eltern des Kindes hätten sich deshalb bei der SGD, die für die Gewerbeaufsicht zuständig ist, über Sicherheitsmängel beschwert. Nach einer Ortsbesichtigung habe die SGD gegenüber der Stadtverwaltung Bedenken zum Gebäude geäußert.
Bei der eigenen Prüfung hätten die Vertreter der Stadt dann festgestellt, dass die Decke aus einem Styropor-Material sei, das "zwar brandhemmend ist, im Brandfall aber auf die Menschen heruntertropfen könnte", sagt Jacobs. Zudem reichten die Rettungswege nicht aus.
"Wenn in einer Halle mehr als 100 Kinder spielen, muss es mehr Fluchtwege geben als in einer Tennishalle", erklärt Jacobs. Das Gebäude war vor der Umwandlung 2003 als Tennishalle genutzt worden. Laut Jacobs kamen noch weitere Gründe für die Zwangsschließung hinzu, über die er keine Auskunft erteilen könne.
Die wichtige Frage, ob die Mängel schon bei Erteilung der baurechtlichen Genehmigung im Jahr 2003 vorhanden waren oder erst nachträglich entstanden sind, ist noch ungeklärt. Jedenfalls fordert die Behörde die Beseitigung der Mängel vor einer Wiedereröffnung.
Betreiber optimistisch


Inzwischen sind die Bescheide der Stadt über die Zwangsschließung bei den betroffenen Mietern angekommen. Slava Grischov, Betreiber der Soccerhalle, ist sich sicher, dass sich das Problem bald erledigt hat: "Ich bin Optimist. Ich denke, man wird sich einigen können, so dass beide Anlagen bald wieder in Betrieb gehen können."
Die Antwort der SGD Nord auf eine TV-Anfrage zum Thema steht noch aus.
Der Betreiber des Kids In war für eine Stellungnahme weiterhin nicht erreichbar.

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