Trier. Der Zuhörer merkt Ralf Bach im Gespräch an, dass die Geburtswehen der neuen CD - die erste erschien vor sieben Jahren - noch nachwirken. Man habe das neue Album nicht unter ein bestimmtes Thema stellen wollen, sagt er. Vielmehr sei es eine Zusammenstellung von Kompositionen, "die sich in den vergangenen Jahren angesammelt haben."
Zehn Titel sind es, die von ihm selbst und von Helmut "Daisy" Becker geschrieben wurden - das richtige, um nach einem stressigen Arbeitstag auf andere Gedanken zu kommen. Der kleine Saal in der Tufa ist gut besucht. Die Atmosphäre ist lässig entspannt, als die fünf Musiker die Bühne betreten.
Die Formation gibt es seit 1996. Vor zweieinhalb Jahren kam Peter Lauer als neuer Drummer dazu. Dass man damit einen guten Griff getan hatte, davon können sich die Konzertbesucher überzeugen. Seine Spielfreude und handwerkliche Perfektion begeistern von Anfang an.
Die übrigen Musiker stehen dem nicht nach: Gewohnt großartig das scheinbar leichte Spiel von Helmut "Daisy" Becker am Flügelhorn und an der Trompete. Routiniert sicher überzeugt Stefan Reinholz am Saxofon. Augen und Ohren verwöhnt Stefan Zawar-Schlegel am Kontrabass, mit dem er beim Spiel streckenweise zu verschmelzen schien. Unprätentiös aber sehr präzise, vom nüchternen Handwerk her einem Architekten gleich, begeistert Ralf Bach am Flügel. Kein Wunder, dass das Publikum immer wieder neuen Szenenapplaus spendet und die Band so zu weiteren Bestleistungen anfeuert. Ebenso wenig wundert es, dass die CD in der Pause stark nachgefragt wird.
Wer an diesem Abend aber nicht in die Tufa kommen konnte, findet "Digit" für 15 Euro in den diversen Plattenläden. flo