Kommunalwahl Die Linke wählt ihre Liste für den Trierer Stadtrat

Trier · Die Linke stellt ihre Kandidatenliste für die Wahl des neuen Trierer Stadtrats zusammen und präsentiert dabei viele junge und politisch noch unbekannte Mitstreiter – und einen alten Bekannten.

 Die Kandidaten der Linken auf den ersten fünf Plätzen der Liste für die Wahl des Trierer Stadtrats: Jörg Johann, Milena Meß, Matthias Koster, Theresia Görgen und Marc-Bernhard Gleißner (von links).

Die Kandidaten der Linken auf den ersten fünf Plätzen der Liste für die Wahl des Trierer Stadtrats: Jörg Johann, Milena Meß, Matthias Koster, Theresia Görgen und Marc-Bernhard Gleißner (von links).

Foto: Trierischer Volksfreund/Jörg Pistorius

Die Linke hält an ihrer amtierenden Fraktionsvorsitzenden Theresia Görgen fest. Die 62 Jahre alte Pädagogin, die seit 2016 im Stadtrat sitzt, führt die am Mittwochabend beschlossene Liste an. 23 Mitglieder kamen in den Büroräumen der Bundestagsabgeordneten Katrin Werner in der Paulinstraße zusammen,  um zu entscheiden, wer auf welcher Position antreten soll. „Die Kommunalpolitik begeistert mich“, sagte Görgen. „Ich bin weiterhin gerne bereit, Herz und Kopf in den Dienst der Fraktion zu stellen.“

Zurzeit hat die Linke drei der 56 Sitze im Stadtrat. Zusammen mit Görgen sitzen Wolfgang Schmitt und Heinz-Gerhard Arnold im Rat. Arnold hat Anfang Februar Mateusz Buraczyk abgelöst, der Trier aus beruflichen Gründen verlassen hat. Schmitt taucht auf der neuen Liste nicht mehr auf, Arnold steht auf Position 31 und damit dem letzten Platz. Auf den ersten Plätzen landeten neue, junge Gesichter – und ein alter Bekannter.

Jörg Johann ist Ingenieur für Umwelttechnik und stieg 2013 bei der Linken ein. Seine Schwerpunkte sind laut eigener Aussage die Themenfelder Energiewirtschaft und Planungsrecht. Die Versammlung wählte ihn auf Platz zwei der Liste. Matthias Koster und Milena Meß, die Listenplätze vier und fünf, sind beide Anfang zwanzig und präsentierten sich auf der Wahlversammlung selbstbewusst und motiviert. Der Finanzbeamte Koster kam von den Piraten zur Linken. Sein Ziel: „Trier soll zu einer sozialen und ökologischen Stadt werden.“ Milena Meß, Studentin der Betriebswirtschaftslehre in Trier, ist mit 17 in die Linke eingetreten. „Meine Themen sind Migration und Feminismus“, betont sie.

Marc-Bernhard Gleißner ist schon länger dabei und hat eine bewegte Politik-Vita hinter sich. Bereits zweimal hat der 35-Jährige ein Mandat im Trierer Stadtrat erlangt und wieder aufgegeben. 2009 war Gleißner, damals 25, der Kandidat für den Fraktionsvorsitz der Linken, doch nach harten internen Auseinandersetzungen in Partei und Fraktion legte er sein Ratsmandat nieder.

2015 war Gleißner Fraktionsvorsitzender der Linken im Stadtrat, als der damalige Intendant Karl Sibelius ihm das Angebot machte, Regie- und Produktionsassistent am Trierer Theater zu werden. Dieses Angebot nahm Gleißner an, musste  dafür aber sein Mandat niederlegen, da er als Mitglied des Stadtrats über die finanzielle und personelle Zukunft des Theaters und damit seines Arbeitgebers mitentscheiden würde.

Jetzt ist Gleißner wieder da und startet auf Platz drei der Liste. „Meine Zeit am Trierer Theater endet auf meinen Wunsch mit dieser Spielzeit“, erklärte er der Wahlversammlung. Aktuell ist Gleißner der Leiter des Bürgertheaters. Wohin sein Berufsweg ihn führt, verriet er nicht, aber der Wechsel macht den Weg frei für eine neue Ratskandidatur. Dieser will er offenbar mit voller Kraft in Angriff nehmen.

„Die Kulturpolitik ist eingeschlafen“, sagte er. „Sie wird wieder sexy, dafür werden wir sorgen.“ Gleißner betonte, er wolle sich für eine Weiterentwicklung der Kulturleitlinien einsetzen, die der damalige Kulturdezernent Thomas Egger (SPD) vorgelegt hat.

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Foto: TV/Lambrecht, Jana

Die Liste der Linken umfasst nur 31 Kandidaten für die 56 Sitze im Rat. Dieses Problem wird mathematisch gelöst, indem die Kandidaten 1 bis 5 dreifach benannt werden, die Plätze 6 bis 21 doppelt und die Positionen 22 bis 31 einfach. So kommen 57 Plätze zustande.

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