Festival Auch im Jubiläumsjahr 2019: Ganz großes Kino in der Eifel

Daun · 2019 ist ein „Tatort Eifel“-Jahr: Die Vorbereitungen für das in und um Daun laufende Festival sind gestartet.

 Bekannte Namen kommen zum Festival, erst recht bei einem „Heimspiel“ wie für den aus Daun stammenden Produzenten Jörg Winger.

Bekannte Namen kommen zum Festival, erst recht bei einem „Heimspiel“ wie für den aus Daun stammenden Produzenten Jörg Winger.

Foto: TV/Stephan Sartoris

Ohne Krimi geht nicht nur die „Mimi“ nie ins Bett, sondern auch Heinz-Peter Hoffmann und Verena Bernardy dürften es zumindest alle zwei Jahre eher selten tun. Denn dann ist „Tatort Eifel“-Zeit, und die Festivaltage bedeuten für die beiden vom Organisationsteam vor Ort schon etliche Monate vorher jede Menge Arbeit.

Und in diesem Jahr, anlässlich der zehnten Auflage, kommt besonders viel auf Hoffmann, den Festivalleiter, und Bernardy, die Pressesprecherin, zu. „Das fällt zusammen mit dem dreißigsten Jubiläum der Erscheinung von Jacques Berndorfs ‚Eifel-Blues‘. Das Buch lieferte die Initialzündung für den Boom von Regionalkrimis im deutschsprachigen Raum“, erläutert Hoffmann, im Berufsleben jenseits von „Tatort Eifel“ der Büroleiter der Kreisverwaltung.

Der Hype um den knorrigen Journalisten Siggi Baumeister, der regelmäßig auf kriminelle Umtriebe in seiner Umgebung stößt, führte zu zahlreichen Nachahmern, sowohl bei Romanen wie bei Events. „Aber mit dem Konzept, Filmemacher, Fernsehverantwortliche und Drehbuchautoren in die Vulkaneifel zu holen, sind wir einzigartig“, bestätigt Verena Bernardy eine große Medienresonanz von großen Zeitungen, Magazinen wie Welt, Stern, Focus oder Bild bis hin zu ARD, ZDF oder SWR. „Und längst buchen Krimifans weit im Voraus Gästezimmer in der Region unabhängig davon, welche Stars beim Festival Lesungen und Konzerte machen oder bei der Gala auf der Bühne stehen.“

Wer in diesem Jahr den Weg vom Filmset in die Eifel findet, ist derzeit noch nicht spruchreif. Auf jeden Fall wird es ein schauspielerischer Hochkaräter sein, der zum „Eifel-Blues“-Jubiläumsevent in die Rolle von Baumeister schlüpft. Hoffmann findet, dass der pfeifenrauchende Katzenpapa gut zum Kultursommer passt, der von Anfang an den Rahmen des Festivals stellt – und damit einen Großteil der Fördergelder, ohne die es nicht geht. „Heimat/en“ lautet das aktuelle Kultursommer-Motto, und Baumeister ist tief verwurzelt in der Eifel, zugleich immer ein Suchender.

In Frage kommen einige bekannte Mimen: Axel Prahl, Achim Rohde, Heinz Hoenig, Jan Josef Liefers… „Mit solchen Größen zu arbeiten ist immer bis zum Schluss spannend“, sagt Hoffmann, „denn wir sind auf wenige Festivaltage festgelegt, die leicht mit den Terminen für Dreharbeiten kollidieren können.“ Erst später im Frühjahr gebe es Planungssicherheit.

Sicher ist jedoch, dass es für das Eifeler Festivalteam am 8. Februar nach Berlin geht. Dort in der rheinland-pfälzischen Landesvertretung präsentiert man „Tatort Eifel“ anlässlich der Berlinale, gemeinsam mit dem Verband Deutscher Drehbuchautoren und Vertretern der Bundesregierung – ganz großes Kino also. Diesmal wird die Präsentation rein lukullisch noch ein bisschen regionaltypischer als in früheren Jahren. Denn zusätzlich zum Mineralwasser aus Dreis-Brück und zum Bier aus Bitburg wird beim Empfang Moselwein gereicht: Die Moselweinwerbung ist als Sponsor neu eingestiegen und flankiert andere langjährige Unterstützer.

Derweil ist für Krimi-Autorinnen und -Autoren der Startschuss des diesjährigen Festivals gefallen. Bis zum 25. April können Beiträge für den Deutschen Kurzkrimi-Preis, für den Kurzfilm-Wettbewerb und für den Junior-Award eingereicht werden.

Wer in diesem Jahr die höchste Auszeichnung, den „Roland“, in Empfang nimmt, wird bis fast zuletzt Geheimnis der Jury bleiben, der unter anderem Dietmar Bär angehört. Er wäre, meint Heinz-Peter Hoffmann, eigentlich auch eine gute Besetzung für Siggi Baumeister. Aber es ist eher unwahrscheinlich, dass Bär alias „Freddy Schenk“ von Kölsch und Currywurst auf Pfeifentabak und Katzenfutter umsattelt.

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