In gemächlichem Tempo durch die Krise

Gerolstein · Vertreterversammlung ohne große Aufregung: Die Volksbank Eifel Mitte fährt ein gewohnt gutes Ergebnis ein. Und die Genossenschaftler? Die können sich über eine Dividende von sechs Prozent auf ihre Anteilsscheine freuen.

 Bankvorstand Rainer Berlingen spricht zur Vertreterversammlung in Gerolstein. Jedem vierten Bürger im Verbreitungsgebiet des Geldinstituts gehört ein Stück der Volksbank Eifel Mitte. TV-Foto: Tobias Senzig

Bankvorstand Rainer Berlingen spricht zur Vertreterversammlung in Gerolstein. Jedem vierten Bürger im Verbreitungsgebiet des Geldinstituts gehört ein Stück der Volksbank Eifel Mitte. TV-Foto: Tobias Senzig

Gerolstein. Wer eine Versammlung im Lokschuppen abhält, der kommt um das Thema Bahn nicht herum. Einige Genossenschaftler der Volksbank Eifel Mitte fahren deshalb direkt mit dem alten Schienenbus vom Gerolsteiner Bahnhof zur Vertreterversammlung der Bank in der alten Wartungshalle.
Zwei alte Diesellokomotiven wachen dort über die Veranstaltung. Sie stehen direkt gegenüber der Bühne, auf der Bankvorstand und Aufsichtsrat Platz genommen haben. Langsame, gemächliche Maschinen aus der Zeit des Wirtschaftswunders, die - gut geölt - auch in ihrem hohen Alter noch zuverlässig ihren Dienst verrichten.
Nachhaltiges Wirtschaften


Ganz genau wie die Volksbank. "Wir wirtschaften nachhaltig und setzen nicht auf Risiko", teilt Vorstand Michael Simonis den Versammelten unaufgeregt mit. "Bei uns zählen nicht die schnellen Gewinne, sondern Sicherheit und Langfristigkeit."
Deshalb konnte das Geldinstitut auch in Zeiten von Bankenjammer und Euro-Kummer sein Ergebnis steigern. "Der Geschäftsbericht ist sehr gut ausgefallen", erklärt Aufsichtsratsvorsitzender Dieter Nahring. In Zahlen ausgedrückt: Die Bilanzsumme stieg um 0,5 Prozent auf 570 Millionen Euro. Insgesamt 1,7 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftete das Haus, 1,3 Millionen Euro davon fließen in das Eigenkapital. Das beträgt jetzt 38,1 Millionen Euro.
Der Grund für das leichte Wachstum ist nicht das Wertpapiergeschäft, denn das ging gegenüber dem Vorjahr zurück. Stattdessen gab es aber eine größere Nachfrage nach Krediten - besonders für Immobilien. 86,1 Millionen Euro verlieh die Bank 2012. Das sind 2,4 Prozent mehr als im Jahr davor. Insgesamt werden 36 300 Kunden betreut.
Sechs Prozent Dividende



Und das freut auch die Genossenschaftler: Sie profitieren vom guten Ergebnis mit - durch eine Dividende auf ihre Geschäftsanteile von 5,5 Prozent. Hinzu kommt eine Bonusdividende von 0,5 Prozent - eine mehr als respektable Rendite.
Wen wundert es da, dass immer mehr Menschen Mitglied werden wollen? 721 neue Teilhaber konnte die Bank, die 14 Geschäftsstellen von Speicher bis Stadtkyll unterhält, im vergangenen Jahr begrüßen. Insgesamt sind es jetzt 14 690 Genossen.
Vorstand Michael Simonis gab auch einen Ausblick auf das Ergebnis von 2012. Das sei bis jetzt von einem niedrigen Zinsniveau und schwachen Konjunkturaussichten geprägt. Keine rosigen Aussichten für die Finanzwirtschaft - und trotzdem: "Das Betriebsergebnis 2013 sollte in etwa auf dem Vorjahresniveau liegen." Grundsolide geht es weiter. Wie bei einer gutgeölten Diesellok.

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