Luxemburger Investor kauft Leka-Hallen

Ein Luxemburger Unternehmer hat das 1,5 Hektar große Areal samt Hallen des ehemaligen Reifenbetriebes Leka im Densborner Gewerbegebiet gekauft. Die Hallen sind bereits neu vermietet, das Gelände wurde vom Müll befreit. Dennoch wird die Leka-Insolvenz frühestens in drei Jahren abgewickelt sein.

Densborn. "So sauber war es auf dem Leka-Gelände nicht mehr seit der Eröffnung 1997", freuen sich viele Densborner Bürger. Die Berge von Altreifen, Schrott und Unrat hat der neue Eigentümer aus Luxemburg, Romain Muller, wegräumen lassen. Er sagt: "Wir haben das Areal entmüllt. Es sah ja wirklich schlimm aus."

Muller betreibt seit zehn Jahren im luxemburgischen Contern, 90 Kilometer von Densborn entfernt, einen Reifenhandel. Zwischenzeitlich kursierende Gerüchte, er sei ein Strohmann des ehemaligen Besitzers, dementiert er: "Ich bin kein Mittelsmann für Ex-Leka-Chef Erwin Lenerz." Und er fügt hinzu: "Er ist auch kein Mitarbeiter von mir. Wir haben nichts miteinander zu tun. Ihm gehört noch nicht mal mehr ein Zacken von den Hallenschlüsseln."

Muller, der 25 Mitarbeiter beschäftigt, nutzt einen Teil der Hallen selbst. Er erklärt: "In Luxemburg kostet der Quadratmeter 400 Euro im Gewerbegebiet. Hier habe ich direkt schon die Gebäude dabei." Er lagert je nach Saison Sommer- oder Winterreifen in Densborn ein. Die Fahrten würden sich rechnen. Fürs Büro mit 350 Quadratmetern, die 50 Quadratmeter große Werkstatt und das 1,5 Hektar große Außenareal sucht Muller jedoch noch Mieter.

Den Preis, den er für das Areal bezahlt hat, nennt Muller nicht. Die Einheimischen sind froh, dass keine Industriebrache im Kylltal entstanden ist. Denn seit dem Insolvenzantrag der Leka GmbH im Mai 2008 verwahrloste das Areal immer mehr. Elf Jahre nach der Geschäftseröffnung stand Reifenhändler Erwin Lenerz vor dem Aus (der TV berichtete mehrmals).

Rechtsanwalt Manfred Kürsch aus Adenau, der für die Firmeninsolvenz zuständig ist, berichtet über den aktuellen Stand der Dinge: "Es ist sehr mühselig, da wir auch im Ausland Forderungen einziehen lassen müssen." Nach TV-Informationen soll sich die Gesamtsumme der Schulden "auf einen guten siebenstelligen Betrag" belaufen. Kürsch rechnet mit dem Abschluss der Firmeninsolvenz in etwa drei Jahren.

Jurist Bernhard Seibel aus Trier ist für Lenerz‘ Privatinsolvenzverfahren zuständig. Er prognostiziert einen Abschluss im Jahr 2010. Die Hallen gehörten zu Lenerz' Privatvermögen. Den Verkaufspreis will aber auch Seibel nicht nennen.

Firmeninsolvenzverwalter Kürsch sagt: "Die GmbH hätte nur gegen ihn Ansprüche, wenn er nicht schon im Privatinsolvenzverfahren wäre." Als Person könne er machen, was er wolle. Lenerz wiederum sagt auf TV-Anfrage: "Ich sage nichts. Nur so viel: Ich bin niemandem Rechenschaft schuldig für das, was ich tue."

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