Literatur Mysteriöse Todesfälle in Hillesheim

Üxheim-Leudersdorf/Hillesheim · Die Psychologin und Buchautorin Andrea Revers hat mit „Schlaf schön“ ihren ersten Kriminalroman geschrieben. Am 27. August ist die Premierenlesung in Hillesheim, dem Hauptort der Handlung des Eifelkrimis.

 22 Jahre arbeitete Andrea Revers als freiberufliche Psychologin, seit 2019 konzentriert sie sich aufs Schreiben.

22 Jahre arbeitete Andrea Revers als freiberufliche Psychologin, seit 2019 konzentriert sie sich aufs Schreiben.

Foto: Trierischer Volksfreund/Ralf Cornesse

Das Schreiben gehört schon lange zum Leben von Andrea Revers. Ihren Fachartikeln und Büchern mit Titeln wie „Lebenskunst“, „Positiv führen“, „Denkanstöße“ oder „Wie Menschen ticken“ bescheinigen Kritiker profunde wissenschaftliche Kenntnisse und leichte Lesbarkeit gleichermaßen. Parallel schrieb die Diplom-Psychologin, die auch Kommunikationswissenschaften und Publizistik studierte und Ausbildungen zur Journalistin und zur Marketing-Beraterin absolvierte, Kriminalgeschichten.

In mehreren Anthologien zum Krimifestival „Tatort Eifel“ sind ihre kriminellen Kurzgeschichten ebenso zu finden wie in dem erzählerisch und gestalterisch bemerkenswerten Band „Bitterböse Betthupferl“, den sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Claus Weischet geschaffen hat. Für das darin enthaltene Betthupferl „Schlechte Gewohnheiten“ wurde Andrea Revers 2011 für den Deutschen Kurzkrimipreis nominiert. Nun ist ihr erster Kriminalroman auf dem Markt: „Schlaf schön“ heißt er und ist beim Hillesheimer KBV-Verlag erschienen.

Schon bei den Kurzkrimis, erst recht bei diesem Roman, wird deutlich, dass bei Andrea Revers neben dem psychologischen Fachwissen und der Fabulierfreude noch eine dritte Komponente den Ton angibt: ihre Liebe zu den Menschen der Eifel. 1961 in Brühl/Rheinland geboren, sei ihr die Eifel als Naherholungsgebiet von Kindheit an vertraut und heimelig gewesen, erzählt sie.

1991 kauften sie und ihr Mann das ehemalige Backhaus des Scholzenhofs in Leudersdorf - ein vor mehr als 200 Jahren errichtetes Gebäude, das später zum Wohnhaus erweitert, unter Denkmalschutz gestellt und von den Vorbesitzern vorbildlich restauriert worden war.

Seit 2001 ist das Haus ihr erster Wohnsitz. Und Leudersdorf ihre Heimat, mit allem drum und dran: der Mitgliedschaft im Kirchenchor, der Mitwirkung an der 1150-Jahr-Feier (2005), der Mitfeier der runden Geburtstage der Bewohner des Unterdorfs, den Treffen auf der Bank an „Müllesch Eck“ und so weiter und so fort.

Dieser ganzen Idylle zum Trotz ließen Andrea Revers die vier Sätze der Meldung eines Online-Nachrichtendienstes vom 1. Juli 2009 fortan keine Ruhe. In einem Altersheim in Hillesheim waren innerhalb eines kurzen Zeitraums 13 Bewohner auf unerklärliche Weise erkrankt. Elf von ihnen starben. Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf. Nach einigen Wochen wurden diese ergebnislos eingestellt. „Diese Meldung hatte sich mir als Idee für einen Krimi regelrecht eingebrannt“, erinnert sich Andrea Revers. Bis aber der Leser in dem nun erschienenen Buch am Ende den Satz „So, es ist geschafft, die Geschichte ist erzählt“ zu lesen bekommt, sollten Jahre vergehen.

Beinahe hätte sie das Vorhaben aufgegeben, als sie erfuhr, dass auch der bekannte Eifelkrimiautor Jacques Berndorf an genau diesem Thema dran sei, es aber letztlich doch nicht weiter verfolgte. Schließlich entstand innerhalb eines Sabbatjahres die fiktive Geschichte als erster Fall der pensionierten Kriminalbeamtin Frederike Suttner, der die rätselhaften Todesfälle im Pflegeheim keine Ruhe lassen.

Als „ein großes Glück“ bezeichnet Andrea Revers es, dass der Hillesheimer Verleger und Schriftstellerkollege Ralf Kramp sie literarisch betreute und ihren Eifelkrimi in sein Programm aufnahm. „Ja, natürlich geht es um Mord und Totschlag“, erklärt die Autorin, „doch die Geschichte hat auch eine gewisse Heiterkeit“, betont sie. Stimmt! Andrea Revers liebt und schätzt die Menschen, die in der Eifel leben, das spürt der Leser immer wieder. Charaktere zu zeichnen ist ihr großes Talent. Sie beobachtet genau. Nie ist ihr Menschenbild nur schwarz oder weiß. Immer kommen auch die Grautöne zum Zug.

Was sie sich wünscht? „Dass das Lesen von ‚Schlaf schön’ den ein oder anderen Einblick in die Psychologie verschafft, für spannende Unterhaltung sorgt und gute Laune macht“, sagt Andrea Revers. ­Garantiert!

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