Wenn Bürger ihr Bürgerhaus selbst sanieren

Strotzbüsch · Das hat sich gelohnt: Nach sechzehn Monaten Bauzeit haben viele Helfer das 42 Jahre alte Bürgerhaus in Strotzbüsch mit sehr viel Eigenleistung, sprich 4000 Arbeitsstunden, saniert und damit der Gemeinde eine Menge Geld gespart.

Wenn Bürger ihr Bürgerhaus selbst sanieren
Foto: Helmut Gassen (HG) ("TV-Upload Gassen"

435 Einwohner hat die Gemeinde Strotzbüsch und fast zehn Prozent davon waren seit Februar 2015 jede Woche neben Beruf und Zuhause noch ehrenamtlich für die Gemeinde tätig. Am Wochenende wurde nun die Neueröffnung des Bürgerhauses mit viel Musik und vielen Gästen gefeiert.

Ortsbürgermeister Emil Maas ist mächtig stolz auf seine Truppe, die es fertig brachte das alte Gebäude samt Umgebung auf Vordermann zu bringen. 40 Helfer im Alter von 20 bis 80 Jahre beteiligten sich an der Sanierung und dem Umbau.

Durch deren Unterstützung habe die Gemeinde über 150 000 Euro eingespart, sagt Maas. Für diese "überragende Unterstützung" dankte er den Freiwilligen bei dem Festakt. Durch dieses Engagement sei das Bürgerhaus "eine moderne Begegnungsstätte" geworden, findet Maas.

Erbaut wurde das Strotzbüscher Bürgerhaus im Jahr 1974. In dem Gebäude waren damals auch die Gefrieranlage und ein Waschraum untergebracht. 1994 wurde der Bau erweitert, dabei wurde die Gefrieranlage ausgebaut und dafür eine Küche und ein Nebenraum eingerichtet.

Doch nun war das Bürgerhaus in die Jahre gekommen, und es gab seitens der Kreisverwaltung neue gesetzliche Bestimmungen, die in dem alten Haus nicht eingehalten werden konnten. Ein neuer Notausgang musste geschaffen, die Eingangstür erneuert werden. Fluchtbeleuchtung war ebenso wenig vorhanden wie eine Be- und Entlüftungsanlage. Das Dach war noch mit Eternitplatten die Asbest enthielten eingedeckt, die Fenster waren undicht und die Decke erneuerungsbedürftig.

Schnell war klar: die Problemzonen Stück für Stück anzugehen, wäre nicht effektiv. Also entschied man sich sofort zu einer Grundsanierung, so Maas. Damit ging es dann im Februar 2015 los und die Bürger: von Anfang an fleißig mit dabei. "Die haben in einem durch gearbeitet, die Rentner in der Woche und die anderen am Samstag.", erzählt der Ortschef stolz. Nur einige Arbeiten wurden an Firmen vergeben. Im wurde ein kleiner Raum abgetrennt, die Bühne wurde verlängert, eine neue Trennwand eingezogen. Die Beleuchtung ist jetzt energetisch auf dem neuesten Stand, ein Beamer fest installiert. Auch eine moderne Beschallung ist mit der neuen Anlage möglich. Die sanitären Anlagen sowie der Haupteingang und Notausgang wurden erneuert "und wir bekommen noch WLAN rein", kündigt Maas an. Zudem wurde das marode Buswartehäuschen am Bürgerhaus erneuert. Ende Juni 2016 waren alle Arbeiten fertig. "Dieses Engagement zeigt, dass Strotzbüsch eine funktionierende und hervorragende Dorfgemeinschaft hat und durch die Sanierung im Bürgerhaus weiter gestärkt wurde", findet der Ortsbürgermeister. Auch Werner Klöckner, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daun lobte das Engagement der Strotzbüscher Bürger bei der Sanierung des Bürgerhauses: "Ihr könnt stolz darauf sein was ihr hier vor Ort habt."Extra

Die Baukosten waren ursprünglich mit 373 000 Euro veranschlagt. Durch die zahlreichen Eigenleistungen liegt der Betrag nun bei nur 220 000 Euro. Zusätzlich kam eine Förderung des Landes Rheinlandland-Pfalz von 60 Prozent hinzu. Voraussetzung war eine Eigenleistung der Gemeinde von zehn Prozent der Baukosten (37.000 Euro). HG

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