Würdiges Geläut

Ein privater Spender, der unbekannt bleiben möchte, hat 1400 Euro für eine Glocke auf dem Müllenborner Friedhof gestiftet. Weitere 1600 Euro Kosten für den Aufbau und Glockenturm trug die Ortsgemeinde. 80 Gläubige waren bei der Einsegnung.

 Pfarrer Wieslav Stanislaw Stepka segnete am Pfingstsonntag auf dem Müllenborner Friedhof die neue Glocke. Erstmals in der langen Ortsgeschichte wird bei Beerdigungen während des Weges von der Einsegnungshalle bis zum Grab geläutet. Josef Müller (73 Jahre, blaue Jacke) durfte als Erster die Glocke läuten. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Pfarrer Wieslav Stanislaw Stepka segnete am Pfingstsonntag auf dem Müllenborner Friedhof die neue Glocke. Erstmals in der langen Ortsgeschichte wird bei Beerdigungen während des Weges von der Einsegnungshalle bis zum Grab geläutet. Josef Müller (73 Jahre, blaue Jacke) durfte als Erster die Glocke läuten. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Gerolstein. (vog) Am Pfingstsonntag wurde nach einer Andacht in der nahe gelegenen Marienkapelle die Glocke auf dem Friedhof im Stadtteil Müllenborn eingeweiht. 80 Gläubige waren dabei, als Pfarrer Wieslav Stanislaw Stepka die 38 Kilogramm schwere Bronzeglocke segnete.

Josef Müller durfte sie als Erster läuten. Der 73-jährige gebürtige Müllenborner sagt: "Als Messdiener war es einfach unmöglich, den passenden Moment in der Luftlinie 800 Meter entfernten Kirche abzupassen, um bei Beerdigungen zu läuten."

Bei Ostwind sei der Klang der Kirchenglocken sowieso in die falsche Richtung, vom Friedhof weg, getragen worden. Interims-Ortsvorsteher Friedbert Schmitt freut sich über die neue Investition. Er sagt: "Sie soll auch den Angehörigen Trost spenden." Klaus Wollwert ergänzt: "Sie hat einen tollen Klang. Hört sich an wie in einem bayrisches Bergkirchlein."

Nicht alle Teilnehmer der Einsegnung sind begeistert. Eine Seniorin meint skeptisch: "Ob die Glocke gut ist, wird sich noch zeigen. Wir müssen uns erst dran gewöhnen."

Seit etlichen Jahren war die Anschaffung im Ortsbeirat thematisiert, aber stets wegen Geldmangels verschoben worden. Ein privater Investor hatte im Frühjahr 1400 Euro für die Glocke gespendet. Die Dachdeckerfirma Hoffmann aus Lissingen hatte das Kupferdach für den Glockenturm kostenlos gefertigt.

Ortsvorsteher Schmitt: "Wir danken allen, auch den Ehrenamtlichen, allen voran Erwin Schäfer, für die tatkräftige Unterstützung beim Aufbau." Die Ortsgemeinde übernahm weitere 1600 Euro fürs Material des Glockenturms.

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