Appell an Schule und Politik

Trier · Setzt sich die Politik nicht stärker für die betriebliche Ausbildung ein, so ist das heimische Handwerk massiv gefährdet. Davon ist Kreishandwerksmeister Herbert Tschickardt überzeugt und wirbt für ein stärkeres Engagement bereits in den Schulen.

 Die neuen Vorsitzenden der Kreishandwerkerschaft Trier-Saarburg Herbert Tschickardt (Mitte) und sein Stellvertreter Gerd Benzmüller, zusammen mit Geschäftsführerin Bärbel Schädlich. Foto: KHS

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Trier. Noch vor zehn Jahren sah die Situation auf dem Ausbildungsmarkt ganz anders aus. "Damals hat uns die Politik geprügelt, weil wir 25 Prozent über Bedarf ausgebildet haben, um junge Leute von der Straße zu holen", erinnert sich Herbert Tschickardt (60), alter und neuer Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft (KHS) Trier-Saarburg (siehe Extra).
Heute sei man in Politik und Wirtschaft froh darüber, dass sich die Handwerker davon nicht hätten irritieren lassen. "Das ist das Nachwuchs-Potenzial aus Gesellen und Meistern, von dem wir heute profitieren", sagt der Zimmerermeister. Heute jedoch seien nicht einmal mehr ausreichend Lehrlinge zu bekommen.
Ursache dafür sei nicht die fehlende Intelligenz der Lehrlinge. "Die jungen Leute sind ja nicht dümmer geworden", sagt Tschickardt. "Die Chancen und Fertigkeiten einer handwerklichen Ausbildung werden nur nicht ausreichend in den Schulen vermittelt. Dabei ist die Jugend unsere Werbung für das Handwerk."
Wenig Interesse am Handwerk


Und hier haben sich die Bedingungen massiv geändert: Haben sich laut Befragungen noch vor einigen Jahren rund 20 Prozent der Jugendlichen für eine handwerkliche Ausbildung interessiert, so sind es derzeit noch gerade zehn Prozent. Hier sieht der Kreishandwerksmeister Politik wie Schule gleichermaßen in der Pflicht: "Die Politik muss die Probleme früher erkennen und gegensteuern. Sie setzt zu sehr aufs Abitur und kümmert sich auch nicht um Themen wie etwa die Integration ausländischer Jugendlicher", sagt er.
So sei vielen nicht bekannt, wie leicht man etwa über Ausbildung und den Meisterkurs Zugang zum Studium bekommen könne.
Und auch Bärbel Schädlich, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Trier-Saarburg, sieht in der fehlenden Wertschätzung des Handwerks die Gefahr, "ein Riesenpotenzial an Nachwuchskräften zu verlieren".
40 Meister besuchen Schulen


Deshalb ist die KHS in die Offensive gegangen. Mit den zwölf Realschulen plus und der Integreierten Gesamtschule in der Stadt Trier und im Kreis Trier-Saarburg gibt es bereits seit fünf Jahren eine Kooperation, bei der Schule und Handwerk stärker miteinander vernetzt wurden.
40 Handwerksmeister zeigen ihre Erfahrungen im Unterricht, stellen sich und ihren Beruf bei Elternabenden vor und stimmen mit den Schulen Tagespraktika ab.
Die Schulen ihrerseits stellen einen festen Ansprechpartner für die Betriebe und können anhand von Listen zwischen Schweich und Saarburg ortsnah geeignete Unternehmen für den Unterricht finden.
Und welche Tipps geben die Funktionäre und Ehrenamtler ihren Mitgliedbetrieben an die Hand? "Rein in die Betriebe!", gibt Tschickardt die Losung aus. Jeder könne sich engagieren und ein Praktikum ermöglichen.
Erfolg durch Begeisterung


Der Zimmerermeister sucht seine neuen Azubis bewusst zum großen Teil aus dem Trierer Problem-Stadtteil Nord. "Wir gehen seit Jahren in den Brennpunkt, weil wir dort die Begeisterung für Ausbildung und Handwerk finden, die wir suchen", sagt Herbert Tschickardt. Wer sich mit seinem Beruf identifiziere, bei dem stelle sich auch der Erfolg ein.
Extra

Herbert Tschickardt wurde als Kreishandwerksmeister Trier-Saarburg für weitere fünf Jahre bestätigt. Neu im Amt des stellvertretenden Kreishandwerksmeisters ist Gerd Benzmüller, Ockfen. Neue Beisitzer sind Günter Duhr, Trier, Alfons Behr, Saarburg, Kai Leonhardt, Trier, und Peter Lay, Trier. Sie lösen Walter Oberbillig, Peter Hoff, Werner Schmitt und Ulrich Glischke ab. Bestätigt wurden Kurt Bonert, Hermeskeil, Michael Borens, Tawern, Helmut Gosert, Waldrach, Rudolf Müller, Gusterath-Tal, und Engelbert Weibler, Trier. sasExtra

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Die Kreishandwerkerschaften (KHS) sind fachunabhängige Zusammenschlüsse aller Handwerksinnungen in einer Stadt oder einem Landkreis. Sie unterstehen der Rechtsaufsicht der Handwerkskammer. Ihre Aufgabe ist die Wahrung der Gesamtinteressen der selbständigen Handwerker und der Handwerksinnungen. Die Kreishandwerkerschaft wird geleitet von einem gewählten Kreishandwerksmeister, der meist aus dem Kreis der angehörigen Innungsobermeister kommt. Neben der KHS Trier-Saarburg gibt es in der Region Trier noch die Kreishandwerkerschaft MEHR des Eifelkreises Bitburg-Prüm, des Vulkaneifelkreises und des Kreises Bernkastel-Wittlich. In Trier-Saarburg sind 30 Innungen organisiert, bei der MEHR 25. Beide vertreten rund 1200 Mitgliedsbetriebe mit zusammen rund 11 000 Mitarbeitern. Sie zahlen jährliche eine Lohnsumme von zusammen 290 Millionen Euro. sas

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