Trier Gastronomen rechnen mit höheren Arbeitskosten - und Preissteigerungen für Gäste

Trier · Drei Viertel der Gastronome kalkulieren mit höheren Arbeitskosten, zeigt eine Umfrage der IHK. Das bedeutet nicht nur höhere Preise für die Gäste.

 Eine idyllische Aussicht: Doch in der Tourismusbranche gibt es große Sorge um die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die Betriebe.

Eine idyllische Aussicht: Doch in der Tourismusbranche gibt es große Sorge um die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die Betriebe.

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Hoteliers und Gastronomen in der Region Trier haben enorm unter den Corona-Einschränkungen gelitten. Die steigenden Temperaturen und die „Nach-Corona-Euphorie“ lassen die Stimmung bei Gästen und Betreibern aber steigen. Die Zukunft sieht allerdings weniger rosig aus. Das ist das Ergebnis der jüngsten Saisonumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier unter regionalen Tourismusbetrieben.

„Die Touristen nutzen das schöne Wetter für einen Kurzurlaub in der Region und auch die Bürger genießen ihre Freizeit in der heimischen Gastronomie,“ sagt Anne Kathrin Morbach, IHK-Tourismusreferentin. „Aktuell blicken 30 Prozent der Hoteliers optimistisch in die Zukunft.“ Doch die Pandemie hat ihre Spuren hinterlassen. So sind 40 Prozent der Gastronomen mit der vergangenen Saison nicht zufrieden und knapp 60 Prozent der Hoteliers mussten mit einer geringeren Zimmerauslastung kämpfen. Dies spiegelt sich auch in sinkenden Umsätzen wider, die vorwiegend auf die rückläufigen Buchungen der Geschäfts- und Gruppen-Reisenden zurückzuführen sind.

Gastronomie: Auch Ukraine-Krieg belastet Restaurants, Cafés und Co.

Laut Umfrage kündigen sich bereits weitere Herausforderungen an. Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges sowie die wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten belasten das Gewerbe enorm. Die Folge: Die Kosten steigen in allen Bereichen. 84 Prozent der Gastbetriebe sehen in steigenden Energiepreisen das größte Risiko für ihre Entwicklung. Hinzu kommen höhere Material- und Lebensmittelpreise. Drei Viertel der Betriebe kalkulieren zudem mit höheren Arbeitskosten aufgrund gestiegener Löhne bei Auszubildenden und Mitarbeitern.

Diese Entwicklungen werden auch in den Geldbeuteln der Gäste spürbar werden, denn nahezu alle Betriebe geben an, die Preise erhöhen zu müssen. „Auch wenn der Preisanstieg aus nachvollziehbaren Gründen unausweichlich scheint, bleibt die Frage, was die Gäste bereit sind mitzutragen“, sagt Morbach. „Viele Betriebe planen ihre Lagerbestände zu erhöhen, mit lokalen Erzeugern direkt zusammenzuarbeiten und prüfen digitale Lösungen.“

Gerade im Bereich der Digitalisierung haben die Hoteliers und Gastronomen in der Region noch Nachholbedarf, wie eine Sonderbefragung zeigt. Zwar geben 80 Prozent der Betriebe an, mittlerweile eine eigene Webseite zu haben und auf über 60 Prozent der Webseiten können Buchungen direkt erfolgen, doch der Fokus der Betriebe liegt noch zu stark auf der Vertriebsseite. Mehr als die Hälfte versteht unter Digitalisierung die Leistungen auch online anzubieten.

Nur jeder fünfte Betrieb erkennt die Möglichkeit Kosten zu sparen und Mitarbeiter zu entlasten. „Hier muss ein Umdenken stattfinden,“ sagt Morbach.­

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