Der dritte Versuch

Trier/Ulm · Berlin ruft: Basketball-Bundesligist TBB Trier kann es heute mit einem Sieg im Pokal-Viertelfinale zum ersten Mal seit neun Jahren wieder ins Top-4-Turnier schaffen. Wie hoch aber die Hürde beim Vizemeister Ulm sein wird, davon konnten sich die Trierer Fans noch am Sonntag bei der Heimniederlage in der Liga überzeugen.

 Nate Linhart (am Ball) und die TBB Trier haben am Sonntag gegen Ulm verloren. Heute hat das Team die Chance zur Revanche. TV-Foto: Willy Speicher

Nate Linhart (am Ball) und die TBB Trier haben am Sonntag gegen Ulm verloren. Heute hat das Team die Chance zur Revanche. TV-Foto: Willy Speicher

Trier/Ulm. "Wir verlieren nicht drei Mal in Folge gegen dieselbe Mannschaft!" Nein, das ist kein aktueller Kommentar von TBB-Cheftrainer Henrik Rödl vor dem heutigen Pokal-Viertelfinale in Ulm nach den beiden Bundesliga-Niederlagen gegen die "Spatzen" innerhalb von sechs Wochen. Das Zitat ist neun Jahre alt und stammt von Frank Baum: Diese Voraussage traf der damalige TBB-Co-Trainer vor dem Pokal-Viertelfinale in Braunschweig. Beide Liga-Spiele hatten die Trie rer zuvor gegen die Niedersachsen verloren. Baum behielt recht: Die Trierer triumphierten bei den Niedersachsen und zogen zum fünften Mal innerhalb von sechs Jahren ins Pokal-Top-4 ein. 1998 und 2001 gewannen die Trie rer den Pokal, 2000, 2002 und 2004 schieden sie im Halbfinale aus. Beim letzten Top-4-Turnier mit Trierer Beteiligung scheiterte die TBB im Halbfinale erst in der Verlängerung am Gastgeber Frankfurt. Seitdem gibt die Trierer Basketball-Pokal-Historie nicht mehr viel her. Das liegt zum einen an der Reform des Pokalwettbewerbs im Jahr 2009. Seitdem dürfen nur noch die besten Teams der Bundesliga-Hinrunde teilnehmen. So darf die TBB als Belohnung für die gute Hinserie heute in Ulm zum ersten Mal seit dem Achtelfinal-Aus gegen Paderborn im November 2008 wieder am Wettbewerb teilnehmen. Zum anderen liegt es daran, dass die Trierer in den Jahren vor der umstrittenen Reform ihr Pokalschreck-Image nicht mehr pflegen konnten. Mehrfach war frühzeitig Schluss. Henrik Rödl feierte dagegen 2006 mit Alba Berlin noch seinen fünften Pokal-Triumph in Deutschland - seinen ersten als Trainer. "Das letzte Viertel macht uns Mut", dieses Resümee zog Rödl nach dem 82:86 gegen die Ulmer am Sonntag in der Arena. Da dominierten die Gäste zwar über weite Strecken die Partie. Aber im Schlussviertel (32:16) erlebten die Trierer, dass auch der Tabellenzweite in Bedrängnis kommen kann. In Trier mussten die Ulmer auch weitgehend auf Aufbauspieler Per Günther verzichten. Der war vor der Partie umgeknickt, wurde aber durch Lance Jeter hervorragend ersetzt. Ob Günther heute spielen wird, ist noch offen. Der Amerikaner Dane Watts wird wie schon am Sonntag nicht mit von der Partie sein. Bei der TBB sind alle Spieler einsatzbereit. Die Ulmer hatten zuletzt nicht nur in der Liga gute Erinnerungen an Trier. Auch das letzte Pokal-Spiel zwischen beiden Teams ging im Januar 2008 in Trier an die "Spatzen". Die Partie in der vor 15 Monaten eröffneten Ulmer Arena ist - im Gegensatz zu allen Liga-Spielen - noch nicht ausverkauft. Spielbeginn ist um 19.30 Uhr (Internet-Livestream u.a. auf volksfreund.de)

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