Die Pokal-Posse geht weiter

Nächstes Kapitel der Rheinlandpokal-Posse: Nachdem das für heute angesetzte Achtelfinalspiel zwischen dem FSV Salmrohr und Eintracht Trier erneut abgesagt worden ist (der TV berichtete), erklärt Verbandschef Walter Desch das Thema zur Chefsache. Das Salmtalstadion. TV-Foto: Klaus Kimmling

Salmrohr/Trier. Das Rheinlandpokalspiel zwischen Salmrohr und Trier sorgt weiter für Wirbel. Heute sollte endlich im Salmtalstadion gespielt werden, doch am Montag kann die Absage. Der Platz ist aus Sicht der Verbandsgemeinde Wittlich-Land zu matschig. Einen neuen Termin gibt es noch nicht.

"Salmrohr macht den Verband und den Pokal lächerlich", wettert Eintracht-Geschäftsstellenleiter Dirk Jacobs. Sein Vorwurf: Trotz guter Wetterprognosen sei ohne Not bereits am Montag der Daumen gesenkt worden. Zudem sei der Entschluss ohne Beisein eines Vertreters des Fußballverbands getroffen worden. Jacobs vermutet eine Taktik dahinter: Der FSV versuche, seinen Wunsch-Spieltermin Ostermontag durchzudrücken. Hintergrund: Wegen Polizeivorgaben darf nicht auf dem Kunstrasenplatz gespielt werden (dort fehlen Abtrennungen für Fanblöcke). Das Salmtalstadion wiederum verfügt nicht über Flutlicht, so dass dort wochentags derzeit nur nachmittags gespielt werden kann. Aus Sicht des FSV kein akzeptabler Termin, da er dann als Amateurclub nur schwer ein Team zusammenbekomme.

Auch Trier ist von einem Nachmittagsspiel nicht begeistert — weil es fanunfreundlich ist. Doch die Eintracht will möglichst rasch spielen — da englische Wochen im Saisonendspurt, in dem es für die Eintracht in der Regionalliga um alles gehen könnte, Gift wären.

Friedhelm Rach, sportlicher Leiter des FSV, wehrt sich gegen die Anschuldigungen, die erneute Absage sei gesteuert worden: "Das ist total aus der Luft gegriffen. Wir hatten keinen Einfluss. Wir hätten heute sehr gerne gespielt, da wir ausgeruht sind. Richtig ist, dass zunächst kein Verbands-Vertreter bei der Begehung dabei war. Doch abends hat sich Spielausschuss-Beisitzer Rudolf Klingmann auch ein Bild der Lage gemacht." Alternativ bestreitet der FSV nun heute Abend das Rheinlandliga-Nachholspiel in Mülheim-Kärlich.

In der verfahrenen Situation erklärt Walter Desch, Präsident des Fußballverbands Rheinland, das Thema zur Chefsache: "Ich will mich intensiv drum kümmern. Es darf keinen Salmrohr- oder Trier-Pokal, sondern nur einen Rheinland-Pokal geben." Er sagt, dass vor dem 23. März gespielt werden müsse. Dann nämlich steht bereits das Viertelfinale auf dem Programm.

Das aktuelle Hickhack gebe indes Anlass, über grundsätzliche Dinge nachzudenken, sagt Desch: "Wir müssen hinterfragen, inwieweit Sicherheitsanforderungen der Polizei bestimmte Spiele für uns unmöglich machen. Unbestritten ist, dass es im Trierer Lager Anhänger gibt, die über die Stränge schlagen. Wenn es Hinweise auf Unruhestifter gibt, muss man die ernst nehmen. Auch Eintracht Trier muss in diesem Zusammenhang die Fan-Arbeit ernst nehmen. Aber wir sind hier nicht in Dortmund, Gelsenkirchen oder Dresden. Die Zahl derer, die sich daneben benehmen, ist überschaubar."

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