Trier. "Im ersten Frauen-Länderspiel gleich ein Tor zu machen, das war die Krönung." Nadja Nadgornaja schlüpfte am Samstag erstmals ins Trikot des deutschen A-Teams - und der DHB-Auswahl gelang im ersten Testspiel gegen Rumänien gleich ein überraschender 37:24 (17:13)-Erfolg gegen den WM-Vierten Rumänien. "Das war eine richtig gute Erfahrung, nicht nur das Spiel, sondern auch die ganze Lehrgangswoche", sagte Nadgornaja (20), die aufgrund einiger Absagen für die Länderspiele nachnominiert worden war. Im zweiten Spiel unterlag Deutschland mit 27:29 (14:13), beide "Miezen" spielten, erzielten aber kein Tor. Nadgornaja glaubt indes noch nicht so richtig daran, dass sie nun immer wieder zu den Frauen eingeladen wird: "Auf meiner Position gibt es sehr starke Konkurrenz. Und von den Nachwuchsspielerinnen ist mir die Frankfurterin Franziska Mietzner noch ein Stück voraus, vor allem wegen ihrer konstant guten Leistung in der Liga."

Nadgornaja war nicht die einzige "Mieze" beim Doppelpack gegen Rumänien. Svenja Huber (22) absolvierte ihre Länderspiele zwei und drei bei den Frauen. Die MJC-Rechtsaußen war nicht so zufrieden: "Erstens bin ich am Samstag nur vier Minuten aufgelaufen, und zweitens war ich an zwei Lehrgangstagen krank. Ich musste mich förmlich zum Training schleppen." Aber auch Huber hofft darauf, in Zukunft nochmals nominiert zu werden: "Wenn ich meine Leistungen in Trier stabilisiere, habe ich vielleicht Chancen." Grit Jurack bestritt am Sonntag ihr 285. Länderspiel und ist nun Rekord-Nationalspielerin.

Derweil trug Nachwuchs-"Mieze" Lara Leuckefeld (16) erheblich zur Qualifikation der deutschen Jugend-Nationalmannschaft für die EM Ende Juni bei. Im entscheidenden Abschlussspiel gegen die Schweiz, das Deutschland beim Turnier in der Slowakei mit 38:25 (22:8) gewann, war Leuckefeld mit acht Treffern die erfolgreichste deutsche Torschützin. Im ersten Quali-Spiel, der knappen 22:23-Niederlage gegen den Gastgeber, hatte die Ur-Triererin zwei Tore erzielt. Beim 30:18 gegen Österreich am Samstag waren es schon drei Treffer. Mit dem Erfolg buchten die Deutschen als Zweiter das EM-Ticket für Mazedonien. "Das ist ein Riesenerfolg für diese international unerfahrene Mannschaft", sagte Trainerin Ute Lemmel. Bei der EM wird dann auch noch eine weitere A-Jugend-"Mieze" mit dabei sein: Katrin Premm hatte wegen eines Ermüdungsbruchs im Fuß die Qualifikationsspiele absagen müssen.

Und als Vierte im Bunde komplettierte Kreisläuferin Caroline Thomas (17) den MJC-Erfolgs-Reigen. Mit der Junioren-Nationalmannschaft gewann sie zwei Partien in Süddeutschland zur Vorbereitung auf die EM-Qualifikation im April. Beim 44:18-Kantersieg über Portugal blieb die gebürtige Daunerin noch ohne Torerfolg, beim 30:19 gegen Spanien traf sie zweimal.