Der Ski-Daumen: Meist muss operiert werden

Trier · Von einer "ulnaren Kollateralband-Ruptur" dürften wohl nur die wenigsten schon mal gehört haben. Anders sieht es beim "Ski-Daumen" aus.

Beides bezeichnet eine häufig vorkommende Bandverletzung am Daumen. Wie die Volksmund-Vokabel schon erahnen lässt, ziehen sich oftmals Skifahrer die schmerzhafte Blessur zu, die meist operativ behandelt werden muss.
Ach so!


Ursache: Bei einem Ski-Daumen reißt das innere Seitenband am Daumen-Grundgelenk ein oder ganz ab. Dieses Band stabilisiert die Gelenk-Innenseite. Zum Riss kommt es, wenn der Daumen enorm nach außen abgespreizt wird. "Skifahrer ziehen sich die Verletzung zu, wenn sie auf die Hand fallen oder bei einem Sturz mit dem Daumen in der Schlaufe des Skistocks hängen bleiben", erläutert Dr. Bernd Vogt, Facharzt für Orthopädie, Unfallchirurgie & Sportmedizin aus Trier. Aber auch bei anderen Sportlern wird die Verletzung diagnostiziert. Zum Beispiel bei Ballsportlern, wenn das Spielgerät mit Wucht auf den Daumen prallt.
Symptome: Ist das Band am Grundgelenk abgerissen, ist der Daumen instabil. Bei bestimmten Bewegungen klappt er zur Seite weg. Es kommt zu einer Schwellung und einem Bluterguss. "Kraftvolles Zugreifen wird erschwert oder ist nicht mehr möglich", sagt Dr. Vogt.
Therapie: Eine konservative Behandlung kommt infrage, wenn das Seitenband lediglich überdehnt oder angerissen ist. Bei einem vollständigen Riss ist eine Operation unumgänglich. Dr. Vogt: "Nach einer OP dauert es vier bis sechs Wochen, ehe der Betroffene mit einer Bewegungstherapie für den Daumen beginnen kann." Wenn die Verletzung nicht adäquat behandelt wird, drohen Folgeschäden - etwa eine bleibende Fehlstellung, Instabilität oder eine Gelenkarthrose. bl

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