EM-Kolumne Oh lá, lá!

"Huh!", hallt der Ruf aus tausenden Kehlen durchs Stade de France. Die Hände in der Fankurve gehen nach oben und klatschen, nochmal und schneller! So haben die Isländer bei der Europameisterschaft beeindruckend ihre Mannschaft nach vorne getrieben.

Und so haben Tausende gute Sons und Dottirs (Söhne und Töcher) Islands ihre Helden zu Hause in Reykjavik empfangen. Inbrunst, Stolz und Leidenschaft!

Bei der Viertelfinalniederlage gegen Frankreich hat sogar der künftige Staatspräsident der Isländer Guðni Thorlacius Jóhannesson mitten unter seinen Landsleuten den Wikinger-Schlachtruf mitgemacht. Er hat auf einen Platz auf der VIP-Tribüne verzichtet und sich zum einfachen Volk gesellt. Bei soviel Fußballromantik ist so manchem Deutschen das Herz aufgegangen.

Tausendfach schmissen sie im Internet einen Island-Namensgenerator an und präsentierten ihren neuen Namen auf Facebook. Irgendwann schwankte ich zwischen Sympathie für die Außenseiter und Ärger über den Hype. Vor allem als Animateure begannen, auf deutschen Fanmeilen den Schlachtruf der Wikinger nachzuahmen, stand alles auf der Kippe. Am Ende siegte trotzdem die Sympathie für Island.

Mein Name ist übrigens: Christiánór Mártinvar Háns-Dieterson.

In der EM-Kolumne Oh, là, là! schreiben TV-Redakteure während der Europameisterschaft täglich über Themen rund um das Turnier in Frankreich.

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