Schwitzen ist ein Zeichen schlechter Fitness: Stimmt das

Trier · Sport und Schweiß gehören zusammen. Rund ums Schwitzen ranken sich verschiedene Behauptungen. Eine davon lautet: Wer stark schwitzt, hat einen schlechten Trainingszustand. Ist da was dran?

"Das kann man nicht auf so eine einfache, verallgemeinernde Formel bringen", stellt Dr. Lothar Brümmer, Facharzt für Chirurgie/Phlebologie und Notfallmedizin in Bad Bertrich, klar.
Selbstverständlich werde ein völlig untrainierter Mensch bereits bei geringer körperlicher Betätigung rasch anfangen zu schwitzen. Aber auch ein Spitzensportler schwitze bei Ausübung seines Sports. "Ja, er muss es sogar!", betont Dr. Brümmer.
Die Körperkerntemperatur des Menschen steigt beim Sporttreiben rasch an. "Deshalb tut Kühlung not", sagt Dr. Brümmer. Die auskühlenden Effekte eines Winds und der Wärmeverlust durch Strahlung würden alleine nicht ausreichen, einen eventuell bedrohlichen Anstieg der Körpertemperatur zu verhindern. "Unser Organismus hilft sich durch Bildung und Verdunstung von Schweiß", sagt der Facharzt.
Die Schweißbildung beginnt nach rund zwei bis drei Minuten. Sie nimmt kontinuierlich zu und erreicht nach zehn bis 15 Minuten einen konstanten Wert.
Der Sportmediziner weist darauf hin, dass das Ausmaß des Schwitzens bei jedem aber auch von äußeren Faktoren abhängig ist. Etwa von der Lufttemperatur, vom Klima sowie der Intensität und Art der sportlichen Betätigung.
Jeder Sportler sollte bedenken, dass der Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen rasch zu einer eingeschränkten Leistungsfähigkeit führt. Dr. Brümmer: "Ein Flüssigkeitsverlust von ein bis zwei Prozent des Körpergewichts reduziert die Belastbarkeit deutlich. Bei vier bis fünf Prozent beträgt sie nur noch die Hälfte. Darüber hinaus drohen Kollapserscheinungen." Wenn viel Schweiß fließt, sollten Sportler daher unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. bl

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