Über die Sauer zurück zu den Wurzeln

Langsur · Torsten Dellwing kehrt nach 15 Jahren als Fußballer und Trainer aus dem benachbarten Luxemburg zurück in den Fußballkreis Trier-Saarburg. Seit Saisonbeginn trainiert der 40-Jährige den B-Ligisten SV Langsur. Nach Umstellung des Spielsystems zeigen sich bereits die ersten Erfolge.

 Immer auf Ballhöhe: Torsten Dellwing plant zu Hause den nächsten Spieltag. TV-Foto: Edgar Breit

Immer auf Ballhöhe: Torsten Dellwing plant zu Hause den nächsten Spieltag. TV-Foto: Edgar Breit

Langsur. Nach vielen erfolgreichen Jahren als Spieler und Trainer in Luxemburg trainiert Torsten Dellwing nun den SV Langsur und hat in der Sommerpause den Verein von Vorgänger Achim Kluge übernommen. Nicht nur durch die räumliche Nähe zum Sportplatz kennt er seit vielen Jahren den Verein, so dass es keine großen Überzeugungskünsten des Vorsitzenden Frank Henter bedurfte. Schon als Spieler und Trainer in unterschiedlichen Vereinen machte er sich stets eines zu seinem Motto: "Aufgeben gibt es nicht!" Sein Ziel ist es, die Stärken innerhalb der Mannschaft zu stärken, die Schwächen zu minimieren und am Ende unter die Top 5 zu gelangen. Im Interview mit unserem Mitarbeiter Edgar Breit zieht er eine erste Zwischenbilanz.Der Saisonauftakt hätte etwas besser verlaufen können, oder?Torsten Dellwing: Trotz 4:1-Sieg haben wir im ersten Spiel nicht gut gespielt. Auch danach gelang es der Mannschaft nicht, die guten Leistungen aus der Vorbereitung und dem Training im Spiel umzusetzen. Wir agierten nervös, kamen nicht in die Zweikämpfe und ließen nach einem Rückstand die Köpfe hängen. Seit drei Spielen lebt der SV Langsur aber wieder. Es ist ein ganz anderes Auftreten, und das stimmt mich absolut optimistisch. Vielleicht liegt es aber auch an der Umstellung auf Libero.Warum die Umstellung, hat das vorherige System nicht funktioniert?Dellwing: Mit den vielen jungen einheimischen Spielern und den Neuzugängen haben wir mit einem 4-4-2-System begonnen. Davon sind wir aber abgekommen und spielen seit drei Spielen wieder mit Libero und zwei Manndeckern. Wir sind aber sehr offensiv ausgerichtet und mittlerweile auch erfolgreich.Welche Stärken haben Sie innerhalb der Mannschaft erkannt?Dellwing: Definitiv ist die Offensive unsere Stärke, und mit Torsten Heib (8 Tore) haben wir auch einen echten Torjäger im Team. Als weitere Stärken sehe ich aber auch den Einsatzwillen und den Zusammenhalt und die gute Stimmung im Team.Und was müsste noch verbessert werden?Dellwing: Mich stören die vielen unnötigen Ballverluste. Meines Erachtens könnten wir noch schneller umschalten und unsere Torchancen besser verwerten. Zudem erhoffe ich mir in Zukunft wieder eine höhere Trainingsbeteiligung. Woran liegt das? Etwa an den Rahmenbedingungen?Dellwing: Die Gründe sind eher vielschichtig, aber daran wird gearbeitet. An den Rahmenbedingungen liegt es eher nicht, obwohl am Rasenplatz mal wieder gearbeitet werden müsste und auch die derzeit vorhandenen Kabinen viel zu wünschen übrig lassen. Aber hier wird voraussichtlich im Laufe des nächsten Jahres ein neuer Trakt entstehen.Auswärts haben Sie bis dato alle Spiele verloren. Wie erklären Sie sich die Auswärtsschwäche?Dellwing: Von einer Auswärtsschwäche würde ich hier noch nicht sprechen. Wir haben generell die ersten fünf Spiele schwach gespielt. Die Klasse ist in diesem Jahr sowieso sehr ausgeglichen, und da können sich die Zeichen auch schnell wieder ändern.Wie sieht es in der Jugendarbeit aus?Dellwing: Es besteht eine Jugendspielgemeinschaft mit den Ortschaften Zewen und Igel. Über den Nachwuchs muss man sich keine Sorgen machen. Bei uns sind viele Kinder am Ball. Und mit Lukas Görgen kam auch schon ein A-Jugendlicher mehrmals zum Einsatz in der ersten Mannschaft.Ein Blick zum nächsten Auswärtsspiel. Wie schätzen Sie den SV Wiltingen ein?Dellwing: Ich kenne die Mannschaft nur vom Tabellenplatz, und da stehen sie noch vor uns. Wir fahren aber nach Wiltingen, um einen Dreier mit nach Hause zu nehmen. Ich tippe auf einen knappen Auswärtssieg.Fernsehauftritt: Am Dienstagabend hat der SV Langsur Besuch eines Fernsehteams des SWR bekommen. Für die Sendung Flutlicht durfte die Mannschaft ein Tor des Monats für das Quiz "Wer war\'s?" nachstellen. Zur Ausstrahlung wird die Mannschaft auch zu Gast im Studio sein.Extra

Die sportliche Laufbahn von Torsten Dellwing (40), Bruder des ehemaligen Bundesliga- und Fifa-Schiedsrichters Hans-Peter Dellwing, begann mit 6 Jahren bei ETuS Trier und führte ihn über weitere Jugendjahre und Seniorenjahre bei Eintracht Trier (Oberliga und Verbandsliga), VfL Trier (VL), Hermeskeiler SV (VL, Landesliga) und SV Konz ins benachbarte Luxemburg. Dort spielte er aktiv elf Jahre überwiegend im defensiven Bereich bei Union Mertert-Wasserbillig und FC 47 Bastendorf, bevor er aus gesundheitlichen Gründen die aktive Laufbahn beendete. Als Jugendtrainer coachte er parallel die Spielgemeinschaft Union Mertert-Wasserbillig/CS Grevenmacher und feierte 2004 mit der C-Jugend die Meisterschaft und den Pokalsieg. Von 2007 bis 2010 war Dellwing Co-Trainer des luxemburgischen Erstligisten CS Grevenmacher. Dreimal gelang der Mannschaft die Uefa Euro-League-Qualifikation, 2008 feierten sie den luxemburgischen Pokalsieg. Einen Teil seiner Freizeit verbringt er mit Ehefrau Gaby in den Allgäuer Bergen beim Wandern. eb

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