Archiv 2009: Der Reiz der Riez

Jede Menge Arbeit für ein Wochenende, das länger im Kopf bleiben soll: Vor zehn Jahren ist das erste "Riez"-Open-Air in Bausendorf-Olkenbach über die Bühne gegangen. Für die elfte Ausgabe in diesem Jahr am 24./25. Juli haben sich die Organisatoren etwas Besonderes einfallen lassen.

 Der Auftritt der luxemburgischen Post-Hardcore-Band „Eternal Tango“. TV-Foto: Sven Eisenkrämer

Der Auftritt der luxemburgischen Post-Hardcore-Band „Eternal Tango“. TV-Foto: Sven Eisenkrämer

Bausendorf. (AF) Man mag es sich vorstellen wie bei "Google Earth": Wenn man ganz ranzoomt, ganz tief runter aus dem Weltall, entdeckt man die Straße "Zur Riez". Die liegt in Olkenbach, einem Ortsteil von Bausendorf. Das liegt wiederum nicht allzu weit von Wittlich entfernt. "Und wo bitte liegt Wittlich?" Ja, auch solche Fragen muss sich Mario Schichel manchmal anhören, wenn er Plakate klebt oder Flyer verteilt für das Riez-Open-Air. Der Festivalname ist vielen Rock-Fans ein Begriff. In überregionalen Veranstaltungskalendern wird das Open-Air beworben und empfohlen. Der Reiz der Riez, sozusagen.

Die Festivalbesucher kommen dabei längst nicht nur aus den Nachbar-Dörfern, nicht nur aus dem Landkreis. Und auch nicht nur aus Deutschland. Gäste aus den Benelux-Ländern werden da sein. Auch Schweizer haben sich angekündigt.

Früher Classic-Rock, heute Punkrock-Ausrichtung

 Mario Schichel und Sandra Schneider vom Organisations-Team des Riez-Festivals. TV-Foto: Andreas Feichtner

Mario Schichel und Sandra Schneider vom Organisations-Team des Riez-Festivals. TV-Foto: Andreas Feichtner



"Die Idee zum Festival hatte mein Vater", sagt Schichel. "Er hatte es 1999 zum ersten Mal organisiert." Mario Schichel war damals 14, ziemlich angetan, und das Festival blüht weiterhin. Auch wenn sich die Musik-Ausrichtung etwas gewandelt hat - vom Classic-Rock der Anfangsphase zur stärkeren Punkrock-Ausrichtung heute. Was blieb, ist der Elan, die Begeisterung. Wie viel Arbeit es macht, in der Freizeit ein Zwei-Tages-Festival auszurichten und zu bewerben, die Bands zu buchen, die Infrastruktur herzurichten? "Viel zu viel", sagt Schichel und lacht: "Da gehört auch viel Idealismus dazu." Hauptberuflich arbeitet er als Maschinenbau-Ingenieur in Osann-Monzel. Aber an den Wochenenden geht jede Menge Zeit für das laute Hobby drauf. Ein vierköpfiges Team kümmert sich dabei um die Organisation - neben Mario gehören seine Schwester Andrea Schichel, seine Freundin Sandra Schneider sowie An dreas Baumhöhl dazu. Am Open-Air-Wochenende helfen viele weitere Ehrenamtliche mit.

Die zehnte Ausgabe im vergangenen Jahr wurde mit viel Tam-Tam gefeiert - dazu wurden eigens zum Festival Bands aus den USA eingeflogen. "Da hatten wir es ein bisschen übertrieben", sagt Schichel. Was nicht heißen soll, dass es in diesem Jahr einen Rückschritt geben soll. Im Gegenteil: Schichel erwartet mehr Besucher als im Vorjahr. Damals waren rund 700 Zuschauer da. Er hofft auf eine volle Wiese.

Alle Macht der Schnapszahl, sozusagen: Wenn bei der elften Auflage vorab alle 1111 Karten verkauft werden, gibt es eine "Belohnung" für die Besucher. Sie erhalten dann laut Schichel ihr Eintrittsgeld in Form von Getränke-Bons zurück (davon ausgenommen ist die Vorverkaufsgebühr). Über die Hälfte der Tickets sei bereits weg. Die Zugnummer am Freitagabend (24. Juli) ist in diesem Jahr dabei Jupiter Jones. Die erfolgreiche Band aus der Eifel (läuft manchmal auch auf MTV) hat quasi ein Heimspiel. Zumal Nici, Sascha & Co. beim Riez-Open-Air praktisch zum Establishment gehören. Hauptband am Samstagabend wird "No Fun at All" sein. Ein Höhepunkt soll auch die Bühnen-Rückkehr der moselländischen Punkrock-Truppe "Raskob Rails" sein.

Riez-Open-Air (24./25. Juli): No Fun at All, Jupiter Jones, Far from Finished, 3 Feet Smaller, Skafield, Raskob Rails, my plan! was yours u.a.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort