Auf Tour mit dem grünen Sofa

Trier · Mit grünem Sofa, neuer Homepage und „Uns grüner Trier“-Plakaten zünden die Grünen die heiße Phase des Kommunalwahlkampfs vor dem Urnengang am 7. Juni.

 Die grünen Spitzenkandidaten Gerd Dahm und Anja Matatko wollen in den nächsten Wochen ihr grünes Sofa zu neuralgischen Punkten im Stadtgebiet rollen und so auf Defizite der Kommunalpolitik aufmerksam machen. TV-Foto: Christiane Wolff

Die grünen Spitzenkandidaten Gerd Dahm und Anja Matatko wollen in den nächsten Wochen ihr grünes Sofa zu neuralgischen Punkten im Stadtgebiet rollen und so auf Defizite der Kommunalpolitik aufmerksam machen. TV-Foto: Christiane Wolff

In einer Heiligkreuzer Straße haben die Grünen vor einigen Wochen ein kleines Sofa vor dem Sperrmüll gerettet. Drunter geschraubt wurden vier stabile Rollen, darüber ein faltiger grüner Überwurf gezogen – fertig war der Wahlkampf-Gag, mit dem die Partei in den nächsten Wochen Aufmerksamkeit erregen will. „Die Idee mit dem grünen Sofa kam uns, weil an manchen Trierer Ampeln Fußgänger so lange warten müssen, dass man eine Sitzgelegenheit gut gebrauchen könnte“, sagt Anja Matatko, Spitzenkandidatin für den Trierer Stadtrat.

Aber nicht nur zu Fußgängerampeln, auch zu schwierigen Stellen im Radwegenetz, auf Kreuzungen oder vor marode Schulen wollen die Grünen in den nächsten Wochen ihr grünes Sofa rollen und so mit potenziellen Wählern ins Gespräch kommen über die Stadtpolitik. Sympathisanten können vom Sofa aus ihre Überzeugung kundtun. „Das halten wir dann mit der Videokamera fest und stellen es auf unsere Homepage“, erklärt Gerd Dahm, Zweitplatzierter der Stadtratsliste. Auch von den grünen Kandidaten selbst soll es solche Videos geben. Den Anfang hat Spitzenfrau Matatko gemacht: In dem kleinen Film steht das grüne Sofa auf der Mittelinsel zwischen Südallee und Kaiserstraße, Matatko sitzt darauf und kritisiert die schlechten Bedingungen vor Ort für Fußgänger und Fahrradfahrer.

Nicht nur das grüne Sofa haben sich die Grünen selbst ausgedacht. „Wir haben auch für unsere anderen Wahlkampfmedien keine Agentur eingesetzt“, sagt Sascha Gottschalk. „Das Ergebnis ist daher sehr authentisch“, erklärt der Vorsitzende des grünen Kreisverbands. Richtig professionell sieht zumindest das Plakat, das zur einzigen größeren Wahlkampf-Diskussion der Grünen einlädt, tatsächlich nicht aus: „Wie rauf auf den Petrisberg?“, steht darauf. Dazu kopiert sind Fotos von einer Seilbahnstation, einem futuristisch anmutenden Bus und einer Uralt-Straßenbahn.

Die Grünen haben „Hersteller öffentlicher Verkehrsmittel“ eingeladen zu der öffentlichen Diskussion am Montag, 25. Mai, ab 18.10 Uhr in der VHS Trier am Domfreihof. Denn eine Trasse für den öffentlichen Personennahverkehr von der City zum Petrisberg ist zentrales Wahlziel der Grünen. „Wir wollen diskutieren, was da alles möglich oder auch nicht möglich wäre“, sagt Gottschalk, „das ist so nämlich noch gar nicht erhoben worden.“

Weitere Plakate sind mit dem landesweiten Slogan „MitMischen“ und dem heimatbezogenen „Uns grüner Trier“ überschrieben. Plakatiert werden sollen Triers Straßen in der nächsten Woche.

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