"Das war ein ganz großes Erlebnis"

Unter den 1224 Wahlmännern und -frauen, die den Bundespräsidenten gewählt haben, war auch Nico Steinbach aus Oberweiler (Eifelkreis Bitburg-Prüm) - der jüngste Ortsbürgermeister des Landes Rheinland-Pfalz. Der TV hat mit ihm kurz nach der Wahl über seine Erlebnisse gesprochen.

Berlin. (kah) Irgendwo im Reichstag. Im Hintergrund die Geräuschkulisse eines Umtrunks, Gläser klappern, Menschen lachen. Vielleicht der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hendrik Hering und die Dauner Landtagsabgeordnete Astrid Schmitt? Mit ihnen jedenfalls hatte Nico Steinbach (TV-Foto: Archiv/Manfred Reuter) zusammengestanden, ehe sein Handy klingelte. Wie die beiden gehört er zu den 1224 Wahlmännern und -frauen, die aus der gesamten Republik nach Berlin gekommen sind, um den Bundespräsidenten zu wählen.

Wie die beiden ist er SPD-Mitglied und wirkt nach der Wahl doch eher aufgekratzt als enttäuscht. Kein Wunder. "Das war ein ganz großes Erlebnis", sagt der aus Oberweiler (Eifelkreis Bitburg-Prüm) angereiste Steinbach, der mit 25 Jahren der jüngste Ortsbürgermeister in Rheinland-Pfalz ist. Unter den 1223 Menschen, mit denen er seinen Tag verbracht hat, waren zahlreiche Prominente: Bundespolitiker, Sportler, Schauspieler oder Sänger. Steinbach scheint Handball zu mögen. Denn den Namen des Bundestrainers Heiner Brand hat er sofort parat. Auch eine Fußballnationalspielerin sei bei der 418 Köpfe starken SPD-Fraktion dabei gewesen.

Einen Gottesdienst, zwei Fraktions-Sitzungen und viel Organisatorisches hat Steinbach hinter sich gebracht, bis im Reichstag sein Name aufgerufen wurde. Das Zeichen, den Stimmzettel zu zücken. Genau wie die anderen wartete er nach 14 Uhr gespannt auf das Ergebnis. Und genau wie die anderen bekundete er dem neuen Bundespräsidenten mit "Standing Ovations" seinen Glückwunsch - auch, wenn er "natürlich gerne gesehen hätte, dass Gesine Schwan siegt." Damit, dass um 14.30 Uhr schon alles rum ist, hatte er ebenso wenig gerechnet wie viele andere Politiker: Zeit für weitere interessante Gespräche also, an einem Tag, der nicht nur für den jungen Ortsbürgermeister unvergesslich bleiben dürfte.

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