Thema Nummer eins: Sanfter Tourismus

Der Verbandsgemeinderat Wittlich-Land zählt zu den Gremien, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni neu gewählt werden. Die Sitzungen des amtierenden Rats verliefen oft harmonisch. Zu den großen Projekten, die das Gremium auf den Weg gebracht hat, gehören der Eifelsteig, ein Radwegeprogramm und ein neuer Flächennutzungsplan.

Wittlich. Auch wenn die Ratsmitglieder im VG-Rat Wittlich-Land in der vergangenen Legislaturperiode nicht immer einer Meinung waren, verliefen ihre Sitzungen unter dem Vorsitz von Bürgermeister Christoph Holkenbrink in der Regel doch sachlich-freundlich, oft sogar harmonisch. Gerade auch bei den wichtigen Haushaltsplänen hatten die Wittlich-Ländler in den vergangenen fünf Jahren wenig zu mosern. Denn die Pläne sahen immer einen ausgeglichenen Haushalt vor, der Raum für Investitionen ließ.

Investiert hat der VG-Rat in den vergangenen Jahren wie üblich in die Feuerwehr und in Schulen, doch auch in touristische Infrastruktur. Zum Eifelsteig, der vor fast zwei Monaten offiziell eröffnet wurde, hat der Rat 2006 einstimmig Ja gesagt. Der Premiumwanderweg, der von Aachen nach Trier führt, verläuft auf 24,5 Kilometern durch Wittlich-Land. Er soll noch dieses Jahr ergänzt werden durch den 41 Kilometer langen Partnerweg "Wittlicher Schleife" mit zwei Querverbindungen. Die VG übernimmt zwei Drittel der Investitionskosten (400 Euro pro Kilometer) und die jährlichen Marketingkosten (100 Euro pro Kilometer).

2007 hatte der VG-Rat Wittlich-Land ein Radwege-Programm mit sieben neuen Routen aufgestellt . Darin ist unter anderem Folgendes geplant: die Verbindung von der Kreuzung L 50/K 42 bis Rothaus über Niersbach und Greverath, der Weg von Sehlem bis Erlenbach mit Fortsetzung über Hetzerath nach Föhren sowie der Lückenschluss zwischen Altrich und Klausen.

Absolute Einigkeit demonstrierte der VG-Rat in Sachen Kommunalreform. Schon frühzeitig sprach er sich in einer an die Landesregierung gerichteten Resolution gegen die Abschaffung der Verbandsgemeinden aus. Einstimmig fiel auch die Entscheidung für die Kooperation mit der Stadt Wittlich aus. Der Flächennutzungsplan der VG hat den Rat in der Vergangenheit immer wieder beschäftigt. Nach 23 Jahren bekam Wittlich-Land einen neuen Plan, der in noch 15 Gemeinden neue Wohnbauflächen vorsieht. Die Diskussion um Windkraftstandorte beendete der Rat, indem er als einzige Standorte Niersbach und Hupperath im Plan festlegte. Der neue Flächennutzungsplan wurde bereits fortgeschrieben, beispielsweise für das umstrittene Weinanalyse-Institut, das oberhalb der Monzeler Moselhangkante entstehen soll. Der VG-Rat, dessen Sitzungen schon mal länger dauerten, tagte damals sieben Stunden lang. Damit verpasste er nur knapp den Rekord, den der Ortsgemeinderat Osann-Monzel aufgestellt hat. Rund acht Stunden hatten sich die Osann-Monzeler mit den Einwendungen zur umstrittenen Bebauung befasst.

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