Jubel, Trubel, Heiterkeit: Reichsnarren lassen es krachen

Kröv · Die Narren aus Kröv verstehen ihr Handwerk. Das haben sie in ihrer ersten Gala-Kappensitzung bewiesen. Themen waren die Kommunalreform, die Berichterstattung in der Tageszeitung und eine Weltreise von Pastor Eiden. 450 gut gelaunte Besucher dankten es ihnen mit tosendem Applaus und viel Schunkeln.

Kröv. Die Kröver sind ein ehrgeiziges Völkchen: Sie wissen ganz genau, was sie wollen, und machen keinen Hehl daraus. Ortsbürgermeister Günter Müllers träumt von einem großen Aufmacher sowie drei Sonderseiten im TV. Natürlich schön geschrieben. Und der erste Vorsitzende der Kröver Reichsnarren Gerhard Trossen erklärt sich direkt bereit, der TV-Berichterstatterin Hilfestellung zu leisten: "Ich sage Ihnen nachher, was Sie in Ihren Artikel reinschreiben müssen." Auch er wünschte sich eine ganze Seite und bekommt von allen Anwesenden viel Beifall.
In seiner Begrüßungsansprache ging Trossen zudem auf Themen wie Datenschutz und Abhörskandale ein. "Welch ein Aufstieg! Von Arbeit, Familie bis hin zum Krieg", äußerte er sich über die Karriere von Ursula von der Leyen.Reichssänger als Heinos


In Sachen Kommunalpolitik ging es ebenfalls spitz zu: So wurde die Fusion zwischen Kröv-Bausendorf und Traben-Trarbach besprochen und besungen. Die Reichssänger traten als Heinos auf und fragten sich, warum ihre Nachbarn nichts gelernt hätten. Sie sollten sich doch lieber ein Beispiel an Kröv nehmen - dann würde alles gut werden. Das Publikum war begeistert und verlangte lautstark nach einer Zugabe.
Anna Röhl hatte eine andere Idee, gegen Traben-Trarbach vorzugehen: Sie rief zu einer Demo auf. Ihre Rede erfolgte natürlich in Kröver Platt, das für Außenstehende nicht einfach zu verstehen ist. Laut Müllers ist es dem Karnevalsverein wichtig, niemals verbal unter die Gürtellinie zu rutschen: "Wir wollen kritisch und niveauvoll bleiben." Zwischen all den kessen Sprüchen und Gesangseinlagen gegen die Fusion und Kritik an den ganzen Volksvertretern heizte die Prinzengarde dem Publikum mit akrobatischen Tanzeinlagen ein. Ebenfalls mit von der Partie war Pastor Eiden, der zu seinen Schäfchen sprach. Diese lauschten gebannt seinen Worten: Er erzählte von seiner Reise um die Welt, die er vergangenes Jahr gemacht hatte und animierte die Besucher zum Schaukeln und Mitsingen. Damit sprang der letzte Funke auf die Narrenschar über und sorgte für ausgelassene Stimmung. Die erste Sitzung war ein voller Erfolg. Nun kann die nächste am 22. Februar folgen.
Die weiteren Akteure: Prinzenpaar Sonja I. und Wolfgang II.; Ex-Prinz Alex I. und Ex-Prinzessin Nadine I.; die Laudatorinnen Julia Kneib und Viola Reichert; die Jugendgarde; Jobsucherin Anna Röhl; Reichsnarr Gerd Klein; Pastor Markus Eiden; die Donnerstagsdamen; die "Gebrüder Klitschko" Stefan Hahn und Guido Metzen; die Moderator Rüdiger Löwen.
volksfreund.de/karnevalExtra

"Brauchst du auch keine Batterie, ganz egal die haben sie." Gerd Klein über den ADAC. "Die Gemeinde ist gut aufgestellt, wir nehmen es von allen." Ortsbürgermeister Müller bittet nach der Rede von Pastor Eiden, um Spenden für die Kirche. "Ich begrüße die Verheirateten … Und die Glücklichen." Vortrag von Rüdiger Löwen. mmp

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