In 40 Stunden durch Europa

Trier/Brüssel · 116 Städte in 130 Tagen: Mit dieser Tour wollte der ehemalige Trierer Student Hans Mund auf die Europawahl im Mai aufmerksam machen. Nur 33 Städte sind es letztlich geworden, Diebe und ein defektes Auto zwangen ihn zum Abbruch. Doch der 30-Jährige trommelt weiter für Europa. Am Dienstag, 6. Mai, ist er an seiner alten Uni zu Gast.

 Hans Mund bei seiner Reise für und durch Europa. Foto: privat

Hans Mund bei seiner Reise für und durch Europa. Foto: privat

Trier/Brüssel. Europa ist immer eine Reise wert. Das findet auch Hans Mund. Der ehemalige Trie rer Student arbeitet als selbstständiger Kommunikationsberater in Brüssel. Geboren wurde Mund im Eifelort Simmerath, aufgewachsen ist er in der Nähe von Euskirchen und in Bonn. Nach dem Abitur zog er für das Studium nach Trier, wo er von 2003 bis 2011 lebte. Mit dem Magister-Abschluss in Politikwissenschaft und Geschichte ging er nach Brüssel.
Vor einem Jahr schmiedete er dort den Plan, durch Europa zu touren und dabei in 116 Städten Station zu machen. Seine Mission: Werbung für die Europawahlen am 25. Mai. Er wollte vor Ort mit Menschen ins Gespräch kommen und sie auf die Bedeutung der Wahlen hinweisen.
Am 15. Januar war es soweit: Mit dem Skoda Fabia seiner Eltern brach der 30-Jährige von Brüssel aus auf. Sein Weg führte ihn in 33 europäische Städte in Frankreich, Spanien, Italien und Malta. In Bari brachen Unbekannte sein Auto auf und "klauten alles, was ich dabei hatte", wie Mund erzählt. Auch das Geld. Zu allem Überfluss ging der Auspuff des Autos kaputt. Eine Reparatur hätte mindestens 2500 Euro gekostet. Mund brach die Tour ab. 40 Stunden lang ging es im defekten Wagen mit 80 Kilometern pro Stunde über die Landstraßen Europas nach Hause.Europawahl 25. Mai



Ursprünglich hatte der ehemalige Trierer Student bis zum 25. Mai unterwegs sein wollen, dem Termin der Wahlen zum Europäischen Parlament.
Obwohl nach vier Wochen Schluss war, habe das Projekt insgesamt 11 000 Euro verschlungen, berichtet er. 4000 Euro seien durch Spenden zusammengekommen. "Interessanterweise unter anderem auch von Euro-Skeptikern aus England, die das Projekt einfach gut fanden", sagt Mund. Die restlichen 7000 Euro hat er aus der eigenen Tasche bezahlt.
Seine Ersparnisse sind aufgebraucht, sein Traum von der Europa-Tour geplatzt. Doch Mund betreibt weiter Europa-Kommunikation, klärt junge Menschen über die EU auf und trommelt für die europäische Idee.
Am 6. Mai ist Hans Mund als Moderator einer Diskussionsrunde der Jungen Europäischen Föderalisten an der Uni Trier zu Gast. Dabei sprechen Kandidaten aus Trier und Trier-Saarburg über die anstehenden EU-Parlamentswahlen am Sonntag, 25. Mai. Weitere Informationen unter www.citizen-e.eu

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