2. FUSSBALL-BUNDESLIGA: Kleiner als gedacht

TRIER. Finanziell befindet sich Eintracht Trier weiterhin auf dem Weg der Konsolidierung. Sorgen bereiten den Verantwortlichen im Lizenzierungsverfahren dagegen infrastrukturelle Fragen.

Die Angaben des Finanz-Analysten Creditreform, der Eintracht Trier hinsichtlich seiner Zahlungsfähigkeit und Kreditwürdigkeit die Note 5,00 gab (der TV berichtete), haben die Verantwortlichen des Fußball-Zweitligisten verwundert aufgenommen. SVE-Schatzmeister Dieter Friedrich erklärt: "Wir haben keine Verbindlichkeiten und führen nur ein Guthaben-Konto. Die Angaben der Creditreform beziehen sich noch auf das Insolvenzverfahren."Die für das Lizenzierungsverfahren einzureichende Wirtschaftsprüfung zum 31. Dezember 2003 habe keine Beanstandung ergeben, teilt Friedrich mit. "Wir schreiben schwarze Zahlen, haben aber auch manchmal Liquiditätsprobleme. Unsere aus dem Insolvenzverfahren resultierenden Altlasten von 1,2 Millionen Euro haben wir fast um die Hälfte reduziert. Wenn wir den Klassenerhalt schaffen, werden wir Ende nächster Saison nur noch eine Minimalverschuldung aufweisen." Friedrich weist darauf hin, dass es für die Eintracht trotz eines sechsstelligen Gewinns in der vergangenen Saison "äußerst schwierig ist, in Trier Profi-Fußball dauerhaft zu etablieren. Es muss mehr Unterstützung von der Wirtschaft kommen."Geschäftsführer Dieter Lüders rechnet beim Lizenzierungsverfahren mit einigen infrastrukturellen Auflagen von der Deutschen Fußball-Liga (DFL): "Hinsichtlich eines Jugendleistungszentrums werden wir wohl Auflagen erhalten. Die Umkleidekabinen sind stark verbesserungswürdig." Was noch wesentlich schwerer wiegt: Eine neue Vermessung des Moselstadions hat ergeben, dass die Zuschauer-Kapazität nicht wie gedacht bei 16 000 Plätzen liegt, sondern offiziell 10 254 beträgt. "Wir haben über 2200 Sitzplätze und knapp 8000 Stehplätze", sagt Lüders. Von der DFL vorgeschrieben ist eine Kapazität von 15 000. Es wird zwar eine Übergangsregelung geben, für Friedrich ist aber klar: "Ein Stadionausbau ist mittelfristig notwendig." Und Lüders kündigt an: "Wir müssen uns in nächster Zeit mit der Stadt zusammensetzen." Vielleicht gibt es bei der Jahreshauptversammlung, die für den 27. April geplant ist, schon nähere Informationen für die Eintracht-Mitglieder.Während sich die Einnahmen durch den Verkauf der Fan-Artikel im Vergleich zur vergangenen Saison verdoppelt haben, sind die Trierer Zuschauerzahlen rückläufig: Im Schnitt besuchen nur rund 5500 SVE-Fans die Heimspiele. "Das ist schon etwas enttäuschend", sagt Lüders. Die Anzahl der verkauften Dauerkarten ist durch 200 Halbjahreskarten auf 1700 gestiegen, dagegen fanden die Vip-Karten weniger Absatz als in der vergangenen Saison.

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