Hemmschwelle immer niedriger

BITBURG. In der Konsum- und Spaßgesellschaft von heute lauern Drogen überall. Kinder und Jugendliche sind besonders gefährdet. Über die rechtlichen, sozialen und körperlichen Folgen sind sich die Jugendlichen nur selten im Klaren.

"Viele wissen gar nicht, dass praktisch alles, was den Besitz, Handel und Konsum von Betäubungsmitteln betrifft, verboten ist. "Das Einzige, was nicht strafbar ist, ist das Ziehen an einem Joint, ohne ihn dabei zu halten. Sobald man einen Joint in der Hand hält, ist man auch im Besitz von Betäubungsmitteln und macht sich somit strafbar", erklärt der Direktor des Amtsgerichts Bitburg Richter Werner von Schichau. Dass die Region ein Drogenschwerpunkt ist, stehe wohl außer Frage, denn zwei Drittel der Fälle, die der Richter verhandelt, sind Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz - Tendenz steigend. Auch Kriminalkommissar Hubert Lenz sieht in der räumlichen Nähe zu Holland ein Risiko. "Unter den Konsumenten finden sich nicht selten Personen, die die illegalen Drogen beschaffen und in deren Verkauf ein lukratives Geschäft wittern", meint Hubert Lenz. Auch die Hemmschwelle, Betäubungsmittel zu konsumieren, sinkt nach Lenz' Angaben stetig. So wagen viele Jugendliche den Einstieg im Alter zwischen zwölf und 15 Jahren. Um dieser Entwicklung und einem späteren verfestigten Suchtverhalten entgegenzuwirken, führe die Polizei zahlreiche Präventionsmaßnahmen durch. Christian Adams, Adrian Pütz

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