Der Zukunftsforscher Matthias Horx hat versucht, sie in ein System zu fassen. Er teilt sie zunächst in vier Kategorien ein: Singles, Familien, Wohngemeinschaften und "neue Lebenstypologien". Allein in der ersten Gruppe gibt es neun verschiedene Single-Typen - vom Scheidungssingle über den Hard-Core-Single, der bewusst partnerlos bleibt, bis zum Arbeitssingle, der zwar einen Partner hat, aber an einem anderen Ort arbeitet und dadurch weitgehend allein lebt. Bei den Familien unterscheidet Horx acht Typen. Neben allgemein bekannten Modellen wie der Mehr-Generationen-Familie und der Patchwork-Familie tauchen in seiner Aufstellung beispielsweise Dienstleistungsfamilien auf. Damit sind Haushalte mit Dienstleistern wie Au-Pair-Mädchen gemeint, die im sozialen Sinne zur Familie gehören. In Powermum-Familien dagegen wird die Mutterschaft als Lebensaufgabe definiert. Und hinter dem Begriff der Transehelichen Familien verbergen sich schlicht Familien, in denen die Eltern nicht miteinander verheiratet sind. Unter der Kategorie Wohngemeinschaften führt Horx sechs Modelle auf. Da gibt es zum Beispiel die Pragmatische Studenten-WG oder die Fern-WG als Zweitwohnung in der Stadt, in der man arbeitet. Um Freundschaften und WG-artige Nachbarn ergänzte Familien bezeichnet der Soziologe als Family Network. Und Neobürgerliche WG sind Gemeinschaften, in denen Menschen im gesetzten Alter zusammenleben. Zu den fünf neuen Lebenstypologien gehören beispielsweise die "Dinks": Dieser Begriff steht für "Double Income, No Kids" und bezeichnet berufstätige Paare, die auf Nachwuchs verzichten. Auch "Empty-Nesters" ordnet Horx dieser Gruppe zu: Damit meint er Eltern, die nach Auszug der Kinder nachholen, wozu ihnen vorher Zeit und Geld fehlten - Reisen zum Beispiel. (ik)