Höllische Nachbarn

Im vergangenen Jahr mutierte das Lokalderby zwischen der Morbacher Reserve und dem benachbarten SV Gonzerath zum Langweiler und Kellerduell. Nun stehen die Vorzeichen anders: Morbach hat Tuchfühlung zum Spitzentrio und auch Gonzerath ist nach vier Siegen in Folge auf dem Vormarsch.

Morbach. Lange "krebsten" die Morbacher im Vorjahr im Abstiegsgetümmel herum, ehe sie das Ruder noch herum rissen. Doch jetzt ist alles anders, eben erfolgreicher geworden. Die Mannschaft schmückt sich mit Platz vier und der zweitbesten Defensive der Liga. Trainer Roland Fuhr beklagt sich nicht: "Die derzeitige Leistungsentwicklung und der Tabellenplatz stimmen uns mehr als zufrieden. Unser Ziel ist und bleibt das Heranführen von zwei, drei jungen Spielern an die Rheinlandliga. Gleichzeitig wollen wir uns langfristig in der A- Liga etablieren", sieht Fuhr gehobenen Ansprüchen entgegen. Der Trainer, seit Februar auf der Kommandobrücke, sieht im Abwehrbereich die entscheidenden Fortschritte. "Doch die Trauben hängen ziemlich hoch in diesem Jahr. Fünf, sechs Mannschaften wollen aufsteigen. Unser Gegner vom Samstag, dn SV Gonzerath, zähle ich trotz des mäßigen Starts dazu." Morbach muss auf Dennis Müller und Kevin Kaiser verzichten, die mindestens acht Wochen ausfallen. Diese Lücke sollen drei bis vier A- Jugendliche schließen. Es ist zudem sehr unwahrscheinlich, dass Spieler aus dem Rheinlandligakader nach unten rücken, denn Arno Michels hat zwei "Rotsünder" zu ersetzen. Das Derby am Samstag ist für Fuhr zwar ein besonderes, aber trotzdem "ein ganz normales Punktspiel. Den Gonzerather Trainer Martin Klassen kenne ich seit Jahren, wir pflegen ein freundschaftliches Verhältnis."Der SV Gonzerath ist etwas holprig aus den Startlöchern gekommen und musste aus den drei Auswärtsspielen zu Beginn alle Zähler abgeben. Doch die vier Siege aus den letzten fünf Spielen ließen den Druck auf Trainer Klassen wieder abfallen. "Natürlich sind wir nicht zufrieden mit dem, was derzeit auf der Habenseite steht. Doch die letzten guten Leistungen stimmen mich optimistisch. Platz fünf bleibt unser Minimalziel", so der langjährige Morbacher Mittelfeldmotor, der im Derby gegen seinen ehemaligen Verein eine Art Standortbestimmung sieht. "Die Aufgabe in Gonzerath hat mich gereizt, zudem ich in Morbach keine Perspektiven mehr sah. Der Vorstand arbeitet professionell, die Mannschaft ist top und die Trainingsbeteiligung gut", sagt Klassen, der selbst im defensiven Mittelfeld das Spiel vor sich sieht. Zu den Säulen im Team zählen die ehemaligen Morbacher Spieler Heiko Henkel, Thomas Reichert und Marc Diedrich. Mit dem genesenen Carsten Knöppel, Torjäger Lars Olk und dem lange verletzten Youngster Tobias Thees besitzen die Morbacher Vorstädter weitere Korsettstangen. "Wir wollen nicht ins offene Messer laufen und werden aus der Defensive heraus,Konter über unsere schnellen Spitzen fahren. Wenn alles optimal läuft, können auch wir in Morbach gewinnen." Da beide Teams das spielerische Element bevorzugen, werden bei schönem Spätsommerwetter bis zu 400 Zuschauer erwartet.

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