Körper, Geist und Seele im Sinne Kneipps

Sie sind mehr als Wassertreter in Gesundheitslatschen: Die Anhänger der Knepp-Bewegung vertreten ein ganzheitliches Geunsheitskonzept. Jetzt soll der Kneipp-Verein in Trier wieder mobilisiert werden.

 Der Inder Gauri Shankar Gupta (rechts) übernahm 2003 die Führung des Kneipp-Vereins Trier. Sein Ziel ist es, die Gesundheitslehre von Pfarrer Kneipp in den Köpfen lebendig zu halten. TV-Foto: Dietmar Scherf

Der Inder Gauri Shankar Gupta (rechts) übernahm 2003 die Führung des Kneipp-Vereins Trier. Sein Ziel ist es, die Gesundheitslehre von Pfarrer Kneipp in den Köpfen lebendig zu halten. TV-Foto: Dietmar Scherf

Trier. In der Stadt Trier und Umgebung soll das ganzheitliche Konzept des Pfarrers Sebastian Kneipp nicht in Vergessenheit geraten. Daher hat der Inder Gauri Shankar Gupta 2003 die Führung des Kneipp-Vereins Trier übernommen und will "die deutschen Fahnen hochhalten". Traurig ist der pensionierte Diplom-Ingenieur, wenn er die kleine Schar von nur noch 50 Mitgliedern in seinem Verein sieht. "Bei der Gründung im Jahre 1988 konnten wir auf 800 Mitglieder stolz sein", sagt er. Nun will er das Wirken und die einmalige Gesundheitslehre von Pfarrer Kneipp wieder in den Köpfen lebendig machen. Vorsitzender Gupta: "Wir sind ein Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Gesundheit zu erhalten oder sie wieder zu erlangen." Aus der seit 100 Jahren überlieferten Gesundheitslehre des Pfarrers sind die Wasserkuren am bekanntesten. Hinzu kommen die Säulen der Ernährung, der Bewegung, der Heilkräuter und das seelische Gleichgewicht, die gemeinsam die Grundlagen im harmonischen Zusammenspiel für die Lebensenergie sind. "Das Leben nach Kneipp ist einfach, kostet nichts - nicht einmal viel Zeit - und bringt den Menschen in Bewegung", sagt Gupta.Unter dem Dachverband der organisierten Kneipp-Bewegung sind die Trierer Kneipp-Freunde einer der 660 eingetragenen Vereine mit bundesweit rund 160 000 Mitgliedern. Die Mitglieder eifern dem Pfarrer (1821 bis 1897), der den Beinamen "Wasserdoktor" trug, nach. Als er an TBC erkrankte, heilte er sich selbst durch eiskalte Bäder in der Donau und entwickelte später aus dieser Erfahrung ein ganzheitliches Gesundheitskonzept, mit dem er Kranke heilte und dadurch zu großem Ruhm gelangte. Eine scharfe Beobachtungsgabe und eine große Zahl an Patienten verhalfen Kneipp zu einem immensen Wissen über Diagnostik und Naturheilkunde.Der Trierer Vorsitzende: "Es gab Zeiten, da wurden wir Kneipp-Fans als liebenswert-harmlose Freunde von Wassertreten, Kniegüssen, Wadenwickeln und Gesundheitslatschen bezeichnet. Dabei stand unsere Gesundheitsbewegung immer in der Mitte der Gesellschaft, reagierte stets auf Veränderungen und entwickelt Zukunftsmodelle."Gauri Shankar Gupta hat die Vision, den Verein in Trier wieder zu stärken und ihn auf 100 Mitglieder zu vergrößern. Mit seiner Vereinsarbeit will er bereits in Kindertageseinrichtungen beginnen. Dort will er bei möglichen angehenden jungen Kneippianern Grundlagen zur gesunden, naturgemäßen Lebensweise spielerisch vermitteln und gesundheitsbewusstes Verhalten lehren. Ihnen will er bewusst machen, dass Körper, Geist und Seele eins sind und zusammen das Fundament der gesundheitlichen Entwicklung bilden.Die ersten Schritte für ein Aufblühen des Kneipp-Vereins in Trier sind gemacht. Ein Mitglied hat dem Verein ein 2000 Quadratmeter großes Grundstück in Feyen geschenkt. "Dort könnten wir ein Wassertretbecken, einen Barfußpfad und einen Kräutergarten anlegen", schwärmt der Vorsitzende und hofft auf Spenden und öffentliche Unterstützung. Den Kneipp-Verein in Trier zu unterstützen, rentiere sich allein wegen der eigenen Gesundheit, ist Gupta überzeugt. Einzelheiten zum vereinseigenen Programm mit Referaten und Seminaren wie "Nahrung ist die beste Medizin", "Bewegungsmeditation" oder "Yoga auf dem Petrisberg" sowie Angaben zum Spendenkonto sind auf der Website unter www.kneipptrier.de zu finden.

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