Olympia im Blick

Jetzt wird es ernst: Seit gestern trainieren Matthias und Jost Schömann-Finck mit zwölf weiteren Leichtgewichtsruderern in Saarbrücken. Das Ziel: die Olympischen Spiele 2008 in Peking.

Saarbrücken. (teu) Die aus Zeltingen-Rachtig stammenden Brüder fuhren mit gemischten Gefühlen in die saarländische Landeshauptstadt. "Meines Erachtens stimmen die Rahmenbedingungen beim Deutschen Ruder-Verband nicht", ärgert sich Jost Schömann-Finck. Niemand habe ihnen bisher sagen können, wie groß der Aufwand für das Olympiaprojekt sein werde und wie man neben dem Training das Geld fürs tägliche Leben verdienen soll. Denn auch wenn es um das Peking-Ticket geht, sind die Ruderer Amateure. Außerdem starte der DRV äußerst spät in die Vorbereitung. Andere Nationen hätten bereits Trainingslager hinter sich. Und der deutsche Leichtgewichtsvierer muss sich nach dem Debakel bei der Heim-WM im vergangenen Sommer in München (wo die Schömann-Finck-Brüder im Leichtsachter Silber gewannen) erst in verschiedenen Weltcup-Rennen noch für Olympia qualifizieren. Aus dem 14-köpfigen Kader, der bis Sonntag in Saarbrücken trainiert, soll bis Ende des Jahres das Kernteam für den Vierer gebildet werden. Hauptkriterien werden ein Langstreckentest in Dortmund und ein Ergometertest im Dezember sein. Die Auserwählten fahren zum Jahreswechsel bereits zu einem zweiwöchigen Trainingslager nach Italien.Wunsch nach gemeinsamer Linie

Matthias und Jost Schömann-Finck wünschen sich bei der Zusammenstellung des Olympia-Vierers eine gemeinsame Linie im DRV. "Wenn es zu einer fairen Selektion kommt, kann man damit leben. Wenn es aber nur ein Mauschel- und Tuschel-Vierer wird, und weiterhin jeder über jeden schlecht redet und keine gemeinsame Linie erkennbar ist, dann können ich und Matthias gut auf Olympia in Peking verzichten. In vier Jahren ist ja noch London", sagt Jost Schömann-Finck.

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