Schützen Impfungen vor Asthma?

München (dpa/gms) Die üblichen Impfungen für Säuglinge erhöhen laut Wissenschaftlern nicht deren Risiko, an Asthma zu erkranken.

Sie könnten Kinder sogar vor Asthma schützen, teilt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in München unter Berufung auf eine neue Studie mit. Ein schweizerisch-britisches Medizinerteam um die Kinderärztin Claudia Kuehni hatte rund 8700 Kinder untersucht. Das Ergebnis entkräftet laut BVKJ ein häufiges Argument aktiver Impfgegner: Diese behaupteten, dass Impfungen allergische Erkrankungen wie Asthma fördere. Das habe die auf dem Kongress der europäischen Lungenfachärzte in München vorgestellte Studie eindeutig widerlegt, heißt es weiter. An chronisch-allergischem Asthma litten nur acht Prozent der pünktlich geimpften Kinder gegenüber 15 Prozent der gar nicht oder unvollständig Geimpften. Pfeifende Geräusche beim Ausatmen zeigten 14 Prozent der korrekt geimpften, aber 21 Prozent der nicht immunisierten Kinder. Diese Zahlen bestätigten auch Erkenntnisse aus der ehemaligen DDR, sagte BVKJ-Präsident Wolfram Hartmann. Dort seien alle Kinder geimpft worden: "Allergien und Asthma waren dort seinerzeit kaum verbreitet." Als nach der Wende die Impfpflicht verschwand und die Impfraten sanken, sei die Zahl der Allergien "drastisch gestiegen". Mit höheren Durchimpfungsraten könnten nun gleich "zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen" werden, indem Kinderkrankheiten und Asthma zugleich bekämpft werden. Informationen gibt's im Internet unter www.kinderaerzte-im-netz.de und www.lungenaerzte-im- netz.de

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