DGB-Chef fordert gerechte Löhne für alle - Kurt Beck kommt nach Trier

Trier · Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Rheinland-Pfalz hält die zentrale Kundgebung zum 1. Mai in Trier ab. Viele Bürger freuen sich vor allem über den freien Tag, DGB-Landeschef Dietmar Muscheid verteidigt dagegen den Tag der Arbeit.

 Flaggen des DGB. Foto: Jan Woitas

Flaggen des DGB. Foto: Jan Woitas

(hw) Krawalle in Großstädten, Familien-, Brücken- und Ausflugstag im Rest der Republik: Der 1. Mai hat als Tag der Arbeit viel von seiner Bedeutung verloren. Doch für die Gewerkschaften ist er immer noch einer der großen Feiertage im Jahr. DGB-Landeschef Dietmar Muscheid betont: "Der DGB steht für friedlichen Protest. Krawallmachern geht es nicht um ein soziales Europa und gute Löhne. Das sind Chaoten, die den 1. Mai für Randale missbrauchen. Mit Gewerkschaften hat das nichts zu tun."

Dass die Kundgebungen aber andernorts nur noch Familienfeste seien, sieht der DGB-Chef nicht: "Wir wollen an diesem Tag den Menschen ein politisches aber auch ein unterhaltsames Programm bieten - also Protest und Fest vereinen." Bei der zentralen Veranstaltung in Trier - die letzte war 2004 während der Landesgartenschau - werden Ministerpräsident Kurt Beck (SPD), Triers Bischof Stephan Ackermann, DGB-Landeschef Muscheid sowie Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen reden. "In dieser Zusammensetzung gab es das in Rheinland-Pfalz noch nie", sagt Triers DGB-Vorsitzender Christian Schmitz.

In seinen zentralen Forderungen zum Tag der Arbeit greift der DGB die europäische Krisenpolitik, das Finanzsystem und die Arbeitgeber an. In der Finanzkrise müssten die Menschen die Zechen zahlen, die Politik ließe indes die Verursacher, Banken und Hedge-Fonds, ungeschoren davonkommen.

Beim Mindestlohn erteilt Muscheid den Plänen der CDU, die den Mindestlohn für Beschäftigte ohne Tarifverträge von einer Kommission festsetzen lassen will, eine Absage. Das reiche nicht aus: "Politik muss eine Lohnuntergrenze setzen, die auch überall gelten muss. Wir brauchen 8,50 Euro als Einstieg, als Anfang, flächendeckend und für alle. Menschen müssen von ihrer Arbeit leben können.

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