Drei Buchstaben, 50 Jahre Motorsport

Trier · Das Racingteam Trier (RTT) feiert Geburtstag. Der Verein blickt auf bewegte Zeiten zurück und widmet sich der E-Mobilität.

 Das letzte Plakat, das letzte Rennen: Manfred Kronenburg, Vorsitzender des Racing Teams Trier, hält die Ankündigung zum Trierer Bergrennen 2011 in Händen. TV-Foto: Jürgen C. Braun

Das letzte Plakat, das letzte Rennen: Manfred Kronenburg, Vorsitzender des Racing Teams Trier, hält die Ankündigung zum Trierer Bergrennen 2011 in Händen. TV-Foto: Jürgen C. Braun

Foto: Picasa (g_sport

Trier Zwischen Carrera-Bahn und Champions League des Motorsports, zwischen Orientierungsfahrt und Weltmeisterschaft, zwischen ersten verborgenen Anfängen und späteren sozialen wie auch gesellschaftlichen Höhepunkten: Das Racingteam Trier hat in seiner inzwischen 50-jährigen Vereinsgeschichte viele Facetten gezeigt. Es gab den Glamour der großen Welt des Motorsports. Mit Weltmeistern, mit Weltautomobilverbands-Präsident Max Mosley und mit dem schönsten Gesicht des internationalen Bergrennsports: Von der Schweizer Renn-Amazone Catherine Sinopoli behauptete der TV im Jahr 1995, sie habe "Augen so grün, tief und unergründlich wie ein Tessiner Bergsee…"
RTT - diese drei Buchstaben sind zu einem Begriff in der Trierer Sportlandschaft geworden. Alles begann mit dem regelmäßigen Zeitvertreib einiger Jugendlicher, die sich in einem renommierten Spielwarenbetrieb in der Trierer Innenstadt trafen, um sich dort an kleinen Flitzern zu ergötzen, die ständig aus der Bahn purzelten, sich überschlugen und wieder neu aufgestellt werden mussten. Slot-Racing nannten es die einen, Carrera-Bahn die anderen. Irgendwann lockte es die jungen Burschen in den 1960er Jahren hinaus vom Modelltisch auf den Asphalt. So entstand im Frühjahr 1967 unter dem ersten Vorsitzenden Norbert Bauer das Racing Team Trier.
Bevor sich die Entscheidungsträger des RTT mit Punkten, Prämien und Prädikaten in der Europa-Bergmeisterschaft oder Rallye-Weltmeisterschaft beschäftigen durften, sollten viele Jahre im Kleinen vergehen. "Es gab Orientierungsfahrten, Slalom-Wettbewerbe, aber auch schon freundschaftliche Kontakte nach Luxemburg oder Belgien", skizziert Manfred Kronenburg die ersten Jahre nach der Vereinsgründung.
Der 69-jährige Tausendsassa und Strippenzieher aus Leidenschaft leitet seit 1976 die Geschicke des RTT. Keiner kann so charmant aufdringlich sein wie der Ur-Trierer, wenn es darum geht, etwas für seinen Verein oder seine Stadt herauszuholen.
So entwickelte sich das Trierer Bergrennen, das ab den 1990er Jahren zum Lauf der Europabergmeisterschaft (EBM) auf der K 82 zwischen Fell und Thomm wurde. "Eigentlich war unsere Strecke zu klein für einen EBM-Lauf. Aber wir bekamen eine Sondergenehmigung, durften drei statt normalerweise zwei Läufe fahren, um auf die vorgeschriebene Gesamtdistanz von zehn Kilometern zu kommen", erinnert sich Kronenburg.
Er schwärmt noch heute: "So wie wir Bergrennen inszenierten, das war völlig neu und einmalig. Wir machten daraus nicht nur eine Motorsport-Veranstaltung, sondern ein Gesamtpaket. Ein Event mit völlig neuem Horizont." Berglauf, Promi-Rennen, Sommernachtsball - der deutsche Lauf zur Europa-Bergmeisterschaft war ein soziales und gesellschaftliches Ereignis.
Als die Rallye-Weltmeisterschaft in Trier aufschlug, war das RTT wieder dabei. Als Ideengeber des nicht unumstrittenen Circus Maximus in der Innenstadt, als Leiter des Trierer Service- und Medienparks. Der Abschied der WM aus Trier unter der Ägide von ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk schmerzte Kronenburg auch persönlich.
Doch die Zukunft des RTT, das gemeinsam mit den Stadtwerken das Feld der Elektro-Mobilität in den nächsten Jahren beackern und bereichern will, könnte genauso illustre Züge tragen wie die Vergangenheit.Extra: FEIER AN EINEM HISTORISCHEN DATUM


Am zweiten Samstag im Juni, dem traditionellen ehemaligen Termin des Trierer Bergrennens, feiert das Racing Team Trier seinen 50. Geburtstag. Angestoßen wird am 10. Juni in den Räumen des Reichsgrafen von Kesselstatt.

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