Leserbriefe Für wen sind Politiker da?

Regierung

Zur Berichterstattung über die Regierungsbildung in Berlin:

Nachdem nun die Wahlen schon monatelang vorbei sind, und man das ständige Hickhack der Sondierungsgespräche in den Medien serviert bekommt, reift beim Bürger die Erkenntnis, dass die Politiker nicht für das Volk da sind, sondern nur für die Parteien. Der unebene, holprige Verlauf der Gespräche geht nun zu Ende.

Die Angst vor der Kernschmelze an der Wahlurne beflügelt akademische Kaffeesatzleser zum Befragen der Leute mit der Glaskugel. Die Glaskugel ist getrübt vom dichten Netzwerk der Lobbyisten auf dem Fundament von Springer, Bertelsmann, Burda und Konsorten. Dieser mediale Swingerclub, der alles begründet, was nicht funktioniert, mit dem, was nicht vorhanden ist, und es dann als öffentliche Meinung in die Hirne der Mandatsträger einpflanzt. Dabei achtet man darauf, dass das Proletariat, genauer die bildungsferne Unterschicht sowie der Arbeitslose, das tote Humankapital ohne Rendite, dem Regierungsorchester nur die Noten tragen darf, die die große Dirigentin erlaubt.

Manchmal, wenn es nützlich erscheint, kurz vor einer Wahl, darf auch der kleine Mann die Triangel tragen. Aber nicht spielen, weil er eh´ nicht weiß, was gespielt wird. Wenn er trotzdem versucht, sich Gehör zu verschaffen, werden es die Solisten im Partei- und Regierungsorchester nicht mal wahrnehmen. Hellhörigkeit und das Ohr am Volk sind nicht ihre Stärke, weil sie immer das Knallen der Sektkorken von Heckler und Koch als wichtige Paukenschläge in ihre Partitur eintragen.

Die nun zu erwartende Regierung, beziehungsweise die neue Groko, bilden Christliche Demokraten, die all ihre Kreativität bemühen müssen, um ihren Spendengebern,  Schwarzgeld- und Schmiergeld- beschaffern  gerecht zu werden.

Die Christlichen Sozialen aus Bayern, die man nicht in die rechte Ecke stellen muss. Sie gehen da freiwillig hin. Die Friedenspartei, die Grünen, die die deutschen Soldaten zum Kämpfen in Länder geschickt haben, in die ihre Väter nie hingekommen sind. Nun ja, und wenn der Königsmacher der gelben Besserverdienerpartei meint, dass es besser sei,   nicht zu regieren als falsch zu regieren, muss schon ein Zacken in der Krone fehlen, um das zu glauben.

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