Gesellschaft

Zur Berichterstattung über das Theater Trier und Intendant Sibelius:

Das Trierer Theater ist nicht erst seit gestern ein Sorgenkind der öffentlichen Hand. Seit Jahren diskutiert die Stadt über ein sinnvolles Konzept und eine vernünftige Trägerschaft. Dass nun der neue Intendant ins Schussfeuer der Kritik geraten ist, wird weder der eigentlichen Debatte noch den Leistungen des Intendanten gerecht. Karl Sibelius hat einige neue Dinge ausprobiert, er hat neue Leute eingestellt, und er hat Jahrzehnte eingesessene Strukturen aufgebrochen, um neuen Schwung in die einzelnen Sparten zu bringen. Richtig ist, dass er damit einige Zuschauer verärgert hat, die in der Folge zu Hause blieben. Richtig ist aber auch, dass gerade junge Leute wegen einiger Änderungen im künstlerischen Bereich das Theater nun wieder besuchen. Dass Sibelius in den wenigen Monaten seiner Amtszeit nicht ausschließlich Änderungen eingeleitet hat, die alle zufriedenstellen, steht außer Frage. Gleichzeitig hat er das Publikum jedoch offen dazu eingeladen, in Dialog mit dem Theater zu treten und Wünsche zu kommunizieren. Sibelius' Aufgabe besteht demnach darin, den Spielplan auf ein breiteres Publikum abzustimmen. Genauso ist es die Aufgabe seiner Kritiker, das Angebot zur Kommunikation seitens des Theaters anzunehmen. Die Debatte um das Theater und dessen Finanzierung sollte geführt werden, aber bitte in der Sache. Was mein Urteil zu Sibelius' Leistungen in Trier betrifft, werde ich mir jedenfalls mehr Zeit als einige Monate lassen. Jeder hat eine faire Chance verdient, dies gilt auch im Fall des Österreichers. Christoph Wirtz, Metterich

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