POLITIK

Zum Artikel "#YallaCSU: Die Provokation aus Bayern" (TV v. 8. Dez.):

Beim Lesen dieses Beitrags stellen sich mir die Haare zu Berge. Wo bleibt der gesunde Menschenverstand? Ich habe in letzter Zeit genug dumme Bemerkungen über Ausländer in unserem Land gehört. Gerade eine Regierungspartei müsste ein Vorbild sein für Toleranz und friedliches Miteinanderleben. Das Verhalten der CSU empfinde ich als arrogant, und es dient in keiner Weise der Integration; der Schuss geht wahrscheinlich nach hinten los. Vielleicht bleibt es dann nicht mehr nur bei dummen Bemerkungen. Ich war fast 30 Jahre Leiterin einer integrativen Kindertagesstätte, und Integration heißt für mich Akzeptanz des Andersseins, voneinander lernen, sich gegenseitig helfen und miteinander neue Wege gehen. Die meisten dieser Menschen sind nicht freiwillig hier und wären lieber zu Hause geblieben. Da dies nicht möglich ist, ist es gerade für die Kinder am wichtigsten, ihre eigene Sprache zu lernen, denn Sprache ist ein Weg zur Identitätsfindung, und nach unserem Gesetz hat jeder Mensch das Recht zu erfahren, woher er kommt. Meine eigenen Kinder sind zweisprachig aufgewachsen. Ich hätte mich geschämt, ihnen diesen Vorteil vorzuenthalten und wenn mit meinen Schwiegereltern keine Kommunikation möglich gewesen wäre. Laut TV hieß es in einem der Vorschläge der CSU für den Parteitag: "Wer dauerhaft hier leben will, soll dazu angehalten werden, im öffentlichen Raum und in der Familie deutsch zu sprechen." Logische Folgerung für mich wäre, dass auch in jedem bayerischen Haushalt so deutsch gesprochen wird, dass alle Nichtbayern es verstehen. Walburga Gordon, Wehlen

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