Verkehr

Zum Artikel "Schneller nach Köln und Luxemburg: Milliardensumme fließt in die Region" (TV, 4. August):

Ob 25 Kilometer Autobahn zwischen Blankenheim und Kelberg die Verbindung Köln-Trier wirklich wesentlich schneller machen, und ob Kosten von fast 500 Millionen Euro für ein paar (maximal zehn) Minuten Zeitgewinn wirklich zu rechtfertigen sind, erscheint mir sehr fraglich. Noch fragwürdiger ist der Nutzen des Moselaufstiegs. Den größtenteils hausgemachten Trierer Straßenverkehr kann er naturgemäß nicht entlasten, sondern allenfalls den Verkehr mit Ursprung und Ziel außerhalb Triers, zum Beispiel von oder nach Luxemburg. Von Bitburg oder Schweich nach Luxemburg kann man allerdings über die A 64/E 44 fahren und braucht dabei keinen Moselaufstieg; der kürzeste Weg von Bitburg nach Luxemburg führt auf der B 257/E 29 über Echternach. Einzig und allein für die Fahrt aus dem Saartal nach Luxemburg könnte der Moselaufstieg Vorteile haben, aber dafür wäre eine Moselbrücke zwischen Temmels und Mertert mit Anschluss an die nahe gelegene E 44 die in jeder Hinsicht bessere Lösung, zumal Luxemburg diese Brücke sogar finanzieren würde. Ich habe den Verdacht, dass es bei den vorliegenden Projekten der A 1 und des Moselaufstiegs vorrangig darum geht, Tiefbauunternehmen dicke Aufträge zu verschaffen und so öffentliches Geld in private Kassen zu leiten. Mit diesem Bundesverkehrswegeplan, der generell einseitig auf Straßenverkehr setzt und den Schienenverkehr vernachlässigt, hat jedenfalls Bundesverkehrsminister Dobrindt seine Inkompetenz eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Robert Seidenath, Gusterath

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