Neu: optische Lenkung des Verkehrs

Über SIEBEN Ampeln muss man fahren auf 1700 Meter Kurfürstenstraße. Klar, das bringt Verkehrsplanern keine Sympathiepunkte. Deshalb wollten sie auch auf dem Marktplatz zu beliebteren Regelungen greifen, in Wittlich erste Wahl ist dann das Thema Kreisverkehr.

Die Idee ist schon so alt, dass das Projekt noch "Freck- und Meistermann-Kreisel" heißt. Schnee von gestern: Aktuell ist "Blumenampel". In Wittlich hängen die nicht sondern stehen auf dem Marktplatz. "Der Bauhof der Stadt bepflanzte jede Blumenampel mit je acht Stiefmütterchen, mit je vier Vergißmeinnicht und kleinen Narzissen als weitere Farbtupfer. Der Blumenschmuck wurde so ausgerichtet, dass er auch den aktuellen Baustellenverkehr im Herzen Wittlich optisch lenkt." - Originalton Stadtverwaltung zur originellen Idee: Blumenampeln sind sympathischer als Lichtzeichenanlagen, brauchen billiges Wittlicher Wasser statt teurem Strom, die Elektronik spinnt nicht dauernd wie etwa an der Schneck-Kreuzung. Und das System funktioniert! Die Vergissmeinnicht signalisieren den Fahrern: Hier könnte eine Ampel stehen! Seid froh, dass es nicht so ist. Schon kommt Freude auf. Dann ein Dämpfer: Die Stiefmütterchen lenken optisch ab und spielen auf die märchenhafte böse Stiefmütter an. Der Fahrer konzentriert sich deshalb unbewusst doppelt, um ja keinen Fehler zu machen und dafür nach sprichwörtlicher Stiefmutterart schikaniert zu werden. Die Narzissen sind die neutralisiernde Zwischenfarbe (Ampel-Orange) und wirkt stimmungsaufhellend. Die Initiative "Optische Lenkung des Verkehrs durch Blumenampeln" soll Schule machen. Der Landrat überlegt, ob er die geerbte Landrätinnen-Ampel vor der Kreisverwaltung umrüsten lässt. Dann gebe es in der Kurfürstenstraße noch sechs Ampeln ohne Blumen. Und sechs ist immer gut, Bingo!.

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