Vorsicht bei Riesenschiffen

Trotz des Unglücks der Costa Concordia im Mittelmeer buchen deutsche Urlauber fleißig Kreuzfahrten, als ob nichts geschehen wäre. Sicher, das Kentern des Schiffs ist auf menschliches Versagen zurückzuführen. Und die europäischen Reedereien samt der italienischen Costa Crociere gelten als seriös.

Trotz des Unglücks der Costa Concordia im Mittelmeer buchen deutsche Urlauber fleißig Kreuzfahrten, als ob nichts geschehen wäre. Sicher, das Kentern des Schiffs ist auf menschliches Versagen zurückzuführen. Und die europäischen Reedereien samt der italienischen Costa Crociere gelten als seriös.

Aber in der Traumschiffbranche gilt seit Jahren ein verhängnisvoller Trend. Schwimmende Hotels werden größer gebaut; viele nehmen Tausende Passagiere auf. Die Eigner setzen aufs Massengeschäft. Dafür bieten sie die einstigen Luxusreisen auf See auch zu günstigeren Preisen an. Die Unternehmen brauchen dafür nicht nur Geld zum Bau neuer Monsterschiffe, sondern mehr Personal, das nicht zu viel kosten darf - sonst lohnt sich das Geschäft nicht.

Einiges deutet bei der Costa Concordia mit ihren 1500 Kabinen darauf hin, dass das Chaos, von dem überlebende Passagiere berichten, auch von ungeübten Crew-Mitgliedern verursacht wurde. Mancher wusste nicht genau, wie ein Rettungsboot zu Wasser zu lassen ist. Es ist zu einfach, dies auf Niedriglöhne an Bord zurückzuführen. Es wirkt aber wie ein Wunder, dass solch ein Riesenschiff überhaupt evakuiert werden konnte und die meisten Menschen so das Unglück überlebt haben.

Den Trend zur Gigantomanie müssen Reederei und Versicherer diesmal teuer mit Bergungskosten und Schadenersatz an Reisende bezahlen. Hoffentlich lernt das Management daraus. Verbraucher sollten allerdings besser hinschauen, auf welchem Schiff sie künftig buchen.

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