familienbande

Die Ferien sind vorüber, man arrangiert sich wieder mit dem Alltag. Was aber, wenn dies phasenweise nicht klappen will? Die To-do-Liste ist eine Herausforderung, man hat Ärger im Job, zu Hause gibt es unnötige Konflikte mit Kindern oder Partner, man ist verletzt, ungeduldig, kann sich selbst nicht leiden, und obendrein streikt noch die Waschmaschine.

 Dr. Kerstin Sperber.Foto: privat

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Kurz: Das tägliche Einerlei ist gespickt mit Sorgen und Nöten, man müht sich, aber der Gegenwind weht heftig. Was könnte man tun? In der Fachliteratur zur inneren Widerstandskraft werden zum Beispiel folgende Aspekte als hilfreich erachtet, um schwierige Phasen besser meistern zu können: Optimismus, Akzeptanz, Lösungsorientierung, Übernahme von Verantwortung, Netzwerkorientierung und Zukunftsplanung. Je mehr solcher Fähigkeiten ein Mensch ausbildet, desto fester steht er bei Gegenwind. Diese Resilienz lässt sich gezielt trainieren - das ganze Leben lang. Oft glaubt man etwa vermeintlich, sich in starren Regeln zu bewegen und das Pflichtenkorsett nicht lockern zu können. Es gilt stattdessen, sich zu beruhigen, persönliche Spielräume wahrzunehmen und zu nutzen: Was läuft gut und sollte auf keinen Fall verändert werden? Was kann ich in welchem Lebensbereich verändern? Was nicht? Kräfte sollte man dann zielgenau auf Geschehnisse lenken, auf die man einwirken kann, also Reflexion, Lösungsorientierung und Problemlösekompetenz trainieren. Dazu ist wichtig, sich selbst gut zu kennen und steuern zu können, zu wissen, wie man seine persönlichen Speicher auffüllt und wo die Belastungsgrenze ist. Es kann auch helfen, seine sozialen Kontakte genauer unter die Lupe zu nehmen, dann persönlich wichtige Kontakte bewusst zu pflegen und sich auszutauschen. Es braucht Mut, genau hinzuschauen, altvertraute Gewohnheiten hinter sich zu lassen. Eine wichtige Rolle spielen dabei das eigene Zeitmanagement, Priorisieren und Entscheiden (!), klare Kommunikation und Feedback. So kann man zu erstaunlichen Entwicklungen fähig sein … Und zur Waschmaschine: Fünf Minuten ordentlich Aufregen, dann ein persönliches Bonbon gönnen, weiter geht's. Dr. Kerstin Sperber ist Diplom-Psychologin und Leiterin des KAP - Kompetenzzentrums für angewandte pädagogische Psychologie kap-info.de

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