KArriere Berater

Arbeitsstress kann eine Wohltat sein. Jeder von uns ist schon mal zu Höchstform aufgelaufen, weil er wirklich gefordert war.

 Martin Wehrle. Foto: privat

Martin Wehrle. Foto: privat

Das ist wie beim Bergsteigen: Ein Gipfel, der vollen Einsatz fordert, bereitet nicht nur mehr Stress, sondern auch mehr Spaß als ein Hügel von der Höhe einer Eiskugel. Reizvolle Ziele mobilisieren unsere Kräfte. Die Zeit vergeht schnell, wir gehen auf in der Tätigkeit. Zwei Arten von Stress gibt es: den Disstress und den Eustress. Der Disstress ist wie ein Blutegel: Er saugt aus. Der Eustress - die griechische Vorsilbe "eu" steht für "gut" oder "wohl" - ist wie Rückenwind: Er spornt zu Höchstleistungen an. Disstress entsteht, wenn man dauerhaft unterfordert oder überfordert ist. Unterfordert etwa, weil die Arbeit Ihren Geist so wenig fordert wie das Kuppeln beim Autofahren. Überfordert etwa, weil der Arbeitsberg nicht zu bewältigen, Ihre Mühe also vergeblich ist. Eustress erleben Sie, wenn die Anforderungen einer Arbeit in einem gesunden Verhältnis zu Ihren Fähigkeiten und Ihren Zielen stehen: Sie müssen (stark) herausgefordert, dürfen aber nicht überfordert sein. Die Bergwand muss noch bezwingbar, der Auftrag kein Himmelfahrtskommando sein. Gegen unangenehmen Stress hilft gute Arbeitsorganisation: Erobern Sie den Berg mit System! Ordnen Sie Ihre Aufgaben nach Wichtigkeit. Tun Sie nicht zuerst, was am meisten Spaß macht, sondern was die höchste Priorität hat. Indem Sie Zeitpuffer bei der Arbeit und Ausgleich in Ihrer Freizeit, zum Beispiel durch Sport, einbauen, können Sie den negativen Stress bekämpfen. Und den positiven wahrscheinlicher machen. Unser Kolumnist Martin Wehrle (geboren 1970) gehört zu den erfolgreichsten Karriereberatern in Deutschland.Sein aktuelles Buch: "Ich arbeite immer noch in einem Irrenhaus", Econ, 14,99 Euro. Diese und weitere TV-Kolumnen finden Sie auch im Internet auf www.volksfreund.de/kolumne

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort