Gegen Insektenstich helfe am besten, frische Basilikumblätter auf die Einstichstelle zu reiben. Während der erste also in den Küchengarten hechtet, hat der zweite bereits ein dickfleischiges Blatt eines Hauswurzes aus dem Steingartentrog gerissen und träufelt mir den Presssaft mit den Worten "Aloe des Nordens" auf die Haut. Das kleine Dickblattgewächs ist ein echter Tausendsassa. Die Blätter wirken kühlend, beruhigend und heilend. Äußerlich verwendet man ihn deshalb bei Stichen, Bissen, Verbrennungen, auch Sonnenbrand und juckender Haut. Das sei doch alles nichts gegenüber der Zitronenmelisse, meint die dritte Kräuterkundige, und streckt mir Zitronenmelisseblätter hin: Zerrieben aufgetragen, gäbe es nichts Besseres! Rieche ja auch viel besser. Da hätte sie gute Erfahrung bei ihren Kindern gemacht. Nein, wie denen das gefalle, wenn sie beim Verarzten erzähle, dass die Melisse nach alter Mythologie eine Nymphe gewesen sei, die Gottvater Zeus, als er noch klein war, mit Honig fütterte. Mittlerweile ist der Basilikum-Prometheus mit blasig gewölbten, grünen Blättern zurückgekehrt: "Wenn der griechische Arzt Dioskurides zerquetschte Basilikumblätter bei Skorpionstichen empfahl, wird das so einen lächerlichen Mückenstich doch heilen!" Bevor die Kombination ihre komplette Wirkung entfalten kann, wache ich auf. Alles geträumt. Aber die Pflanzen helfen wirklich. Gestochen wurde ich dann übrigens im Wald. Weit und breit kein Hauswurz, Basilikum oder Melissenkraut in Sicht. Nur Wegerich. Dessen zerquetschte Blätter wirken aber genauso zuverlässig. kf Sie haben eine Frage an unsere Gartenexpertin Kathrin Hofmeister? Schreiben Sie an garten@volksfreund.de. Die für alle Hobbygärtner spannendsten Fragen werden im Volksfreund beantwortet. Mehr dazu unter <%LINK auto="true" href="http://www.volksfreund.de/garten" class="more" text="www.volksfreund.de/garten"%> Diese und weitere TV-Kolumnen finden Sie auch im Internet auf <%LINK auto="true" href="http://www.volksfreund.de/kolumne" class="more" text="www.volksfreund.de/kolumne"%>