Telefonaktion: Gesundheit Besser schlafen: 1000, 999, 998 ...

Trier · Expertin Monika Neumann beantwortet pausenlos Leserfragen am TV-Telefon.

 Wenn die Gedanken nicht zur Ruhe kommen: Jeder Dritte bis Vierte leidet in Deutschland unter gelegentlichen Einschlafproblemen.

Wenn die Gedanken nicht zur Ruhe kommen: Jeder Dritte bis Vierte leidet in Deutschland unter gelegentlichen Einschlafproblemen.

Foto: dpa-tmn/Christin Klose

Die Rheinland-Pfälzer leiden häufig an Schlafstörungen. Das zeigt auch der Gesundheitsreport der Barmer, für den die Krankenkasse die Daten von rund 180 000 bei ihr versicherten Erwerbspersonen mit Wohnsitz in Rheinland-Pfalz anonymisiert ausgewertet hat. So ist es nicht verwunderlich, dass auch die TV-Telefonaktion zu diesem Thema großen Zuspruch fand. Eine Auswahl der Fragen:


Wir haben unserem Sohn, 3, ein wunderschönes großes Bett gekauft.  Aber seitdem wacht er jede Nacht  mehrmals auf. Haben Sie einen Tipp?

Monika Neumann, Diplom-Sozialarbeiterin und Leiterin der Lebensberatungstelle des Bistums Trier in Gerolstein: Sicherlich fühlt sich Ihr Sohn alleine und verloren in dem großen neuen Bett. Verkleinern und begrenzen Sie die Liegefläche mit Kuscheltieren und Kissen.

Ich schlafe von 22 bis 2 Uhr und dann ist die Nacht rum. Ich habe keine Sorgen, die mich quälen und weiß nicht, woran das liegt.

Neumann: Vielleicht brauchen Sie weniger Schlaf? Das Schlafbedürfnis  ist von Mensch zu Mensch verschieden und ändert sich auch im Laufe des Lebens. Sie könnten ausprobieren, später ins Bett zu gehen.

Ich bin Studentin und vor einer Prüfung lerne ich meist bis Mitternacht. Danach kann ich nicht einschlafen, liege noch zwei Stunden wach.

Neumann: Es könnte hilfreich sein, das Lernpensum besser einzuteilen. Spätestens eine Stunde vor dem Zubettgehen sollte der Computer ausgemacht und Bücher zugeschlagen werden. Nehmen Sie sich dann Zeit zum Entspannen: Musik hören, Duftlampe anmachen, Luft schnappen. Der Kopf muss nach der hochkonzentrierten Arbeit zur Ruhe kommen können. Hilfreich, um gut schlafen zu können, ist auch, sich einen Zettel neben das Bett zu legen. Notieren Sie darauf Dinge, die erledigt werden müssen. Das entlastet.

Ich werde jede Nacht wach und dann dreht sich stundenlang das Gedankenkarussell. Tagsüber bin ich dann gerädert.

Neumann: Es gibt eine wissenschaftlich erwiesene Methode aus dem Bereich der Neurobiologie, die hilft, das Gedankenkarussell zu stoppen: Zählen Sie von 1000 an rückwärts. Haben Sie sich verzählt, fangen Sie wieder von vorne an. Es klingt banal, aber probieren Sie es aus. Empfehlenswert ist auch, vor dem Schlafengehen noch eine Runde draußen zu drehen und wenn Sie religiös sind, können Sie beten, das hilft, zur Ruhe zu kommen. Parallel dazu sollten Sie belastende Konflikte angehen, etwa mit Hilfe einer professionellen Beratung in einer Lebensberatungsstelle. Wenn Sie nachts dringend jemanden zum Reden brauchen, können Sie die Telefonseelsorge anrufen (0800/111 0-111).

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