Serie: Hauptsache gesund So soll die Notfallversorgung reformiert werden

Berlin/Trier · (dpa/wie) Mit einer grundlegenden Reform der Notfallversorgung will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Notfallambulanzen der Kliniken entlasten. Patienten mit dringendem Behandlungsbedarf müssten oft zu lange Wartezeiten in Kauf nehmen.

Künftig soll deshalb stärker vorher entschieden werden, ob Patienten tatsächlich in die Notaufnahme kommen oder ob etwa ein zeitnaher Arzttermin reicht. Im Kern sieht der Vorschlag vor, dass fachkundiges Personal eine erste Einschätzung zum Bedarf eines Patienten gibt, bevor dieser zu einer ärztlichen Behandlung gelangt. Als zentrale Lotsen sollen Gemeinsame Notfallleitstellen fungieren, die unter der Nummer 112 des Rettungsdiensts und der zentralen Nummer 116 117 der Bereitschaftspraxen zu erreichen sein sollen. Wer direkt ein Krankenhaus aufsucht, soll im dort angesiedelten Integrierten Notfallzentrum Hilfe bekommen. Diese Zentren sollen eine Notfallversorgung vornehmen und den Weg in eine stationäre Aufnahme oder ambulante Versorgung ebnen. Betrieben werden sollen die Zentren gemeinsam von den Kliniken und den niedergelassenen Ärzten. 

Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, hatte in einem Interview mit unserer Zeitung die Pläne kritisiert. Die Krankenhäuser bräuchten für die Notfallversorgung nicht die niedergelassenen Ärzte. Es müsse kein neuer Betrieb in den Kliniken geschaffen werden, „der nur wieder zusätzlich Bürokratie verursacht“, so Gaß. „Schon heute nehmen die meisten Patienten ihr Krankenhaus auch bei ambulanten Notfällen in Anspruch. Das sollten wir durch eine klare Zuordnung der Aufgabe auch so bestätigen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort