Rallye bringt Millionen in die Region

TRIER. (jüb) Gigantisches Spektakel und Wirtschaftsfaktor: Mindestens eine Viertel Million Menschen werden zur heute beginnenden Rallye Deutschland rund um Trier erwartet. Bis Sonntag rechnen die Experten mit einem Umsatz von 20 Millionen Euro für die Region.

Lange stand die Rallye auf der Kippe, erst seit Mai steht fest, dass auch 2003 wieder rund um Trier ein Weltmeisterschaftslauf ausgefahren wird. Grund für die verzögerte Zusage waren Sicherheitsbedenken des Motorsport-Weltverbands Fia. Im Vorjahr musste eine Prüfung abgesagt werden, weil sich Zuschauermassen nicht von der Strecke bewegen ließen und Gefahr für Fahrer und Fans bestand. "Wenn wir die Rallye auf Dauer in der Region halten wollen, muss unser neues Sicherheitskonzept aufgehen. Das geht aber nur, wenn sich die Besucher an den Strecken strikt an die Auflagen halten", sagt Rallye-Leiter Armin Kohl (Wittlich) mit Blick auf die Beobachter der Fia, die über die Zukunft des einzigen WM-Laufs auf deutschem Boden entscheiden. Das neue Konzept beinhaltet eine Entzerrung des Zuschauerstroms - an allen drei Standorten (Moseltal, Saarland, Baumholder) gehen an allen Tagen Prüfungen über die Bühne. Im Vorjahr konzentrierten sich die Prüfungen auf einen Standort. Der Veranstalter setzt mehr als 2000 Streckenposten ein, um die Zuschauerströme in geordnete Bahnen zu lenken. Für die Tourismus-Branche in der Region ist die Rallye die Nagelprobe für die kommenden Jahre. Keine zweite Veranstaltung sorgt in solch kurzer Zeit für einen auch nur annähernd so großen Geldsegen. Nach einer Untersuchung des edmia-Instituts der Universität Kaiserslautern investiert jeder Rallye-Besucher im Schnitt 240 Euro in die Veranstaltung. Zwei Drittel aller Besucher übernachten drei Tage in der Region. 95 Prozent der Fans, die meisten aus Frankreich, Spanien, Skandinavien und den Benelux-Staaten, reisen mit dem eigenen Auto an. Bei einer Befragung gaben 60 Prozent der Gewerbetreibenden an, durch die Rallye zusätzliche Kunden zu gewinnen. Der Gesamtumsatz wird auf rund 20 Millionen Euro geschätzt. Ob diese Einnahmequelle erhalten bleibt, wird sich erst in den Wochen nach der Rallye entscheiden. Nach TV -Informationen drängen andere Länder derzeit mit Macht darauf, in den WM-Kalender aufgenommen zu werden.

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