Unis: Kooperation statt Konkurrenz

Anlässlich des heutigen luxemburgischen Nationalfeiertages hatte Franz-Peter Basten, Honorarkonsul des Nachbarlandes, zu einem Empfang in Trier eingeladen. Das Thema lockte reichlich Prominenz ins IHK-Tagungszentrum: Bildungsminister François Biltgen sprach über die neue Uni und mögliche Kooperationen.

Trier. (DiL) Abgeordnete aus Bundes- und Landtag, Ober- und Verbandsbürgermeister, Hochschul- und ADD-Präsidenten, Amtsvorsteher und Agenturdirektoren, Äbte und Ex-Stadtoberhäupter: Die lokale Promi-Agenda war ziemlich groß, als Franz-Peter Basten, einst Staatssekretär in Mainz und inzwischen der Vorposten Luxemburgs in Trier, am Vortag des Nationalfeiertags zum Empfang bat.

Luxemburg ist in, da macht man sich auch morgens um halb elf schon einmal von anderen Verpflichtungen frei. Zumal der Hauptredner mit der Hochschul-Zusammenarbeit ein spannendes Thema mitgebracht hatte.

François Biltgen, vom Gastgeber als Multi-Minister für Justiz, öffentlichen Dienst, Kommunikation und Medien, Kultur sowie Forschung und Hochschulen vorgestellt, beugte gleich einer möglichen Fehleinschätzung vor: Er sei zwar fünffacher Minister, werde "aber nur einmal bezahlt".

Dem launigen Einstieg folgte ein zügiger Ritt durch die Geschichte der Luxemburger Hochschullandschaft. Zwar seien Luxemburger in ganz Europa an der Gründung von Universitäten beteiligt gewesen, aber nicht im eigenen Land. Dort entstand erst 2003 "Europas jüngste Uni".

Dass aus dem Hochschul-Baby bald ein Prachtkind werden soll, daran ließ Biltgen keinen Zweifel. Eine "kleine, aber feine Forschungs-Universität" soll am Standort Esch-Belval wachsen, mit einem Schwerpunkt bei den Master- und Doktoranden-Studiengängen. Spitzen-Wissenschaftler aus ganz Europa werden dort lehren, und rund die Hälfte der Studenten soll nicht aus Luxemburg kommen.

Ein Konkurrenz-Verhältnis zu den Umland-Unis wie Trier will Biltgen nicht aufkommen lassen. Im Gegenteil: Ihm schwebt ein "Projekt Universität der Großregion" vor, bei dem sich alle Hochschulen einbringen können. Angestrebt werden "gemeinsame Curricula und gemeinsame Abschlüsse", dazu Kooperation bei der Forschung und Austausch von Studenten.

Dass die Hochschulminister von Luxemburg, Rheinland-Pfalz, dem Saarland, der Wallonie und Lothringen inzwischen regelmäßig gemeinsam tagen, hält Biltgen für ein wichtiges Signal. Allerdings solle aus Luxemburger Sicht nicht die Politik die Zusammenarbeit organisieren: "Das müssen die Hochschulen selbst in die Hand nehmen".

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